Dienstag, 29. Oktober 2019

Eisenbahn fahren

Liebes Coaching Tagebuch! 

"Ich bin einfach so" - diesen Satz höre ich in der Beratung sehr oft. Nur ist er leider nicht sehr förderlich, denn Verhaltensmuster können nur durchbrochen werden, wenn wir diese Aussage aus unseren Köpfen streichen.

In unterschiedlichen Situationen handeln oder reagieren wir immer gleich, ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. 
Teufelskreise sind tückisch – wir geraten vor allem in unserer Beziehung, ob beruflich oder privat immer und immer wieder hinein. Hinterher wundern wir uns oft, wie das wieder geschehen konnte.

In langjährigen Beziehungen schleichen sich bestimmte Verhaltensmuster ein und dann reicht schon eine kleine Geste, ein falsches Wort und schon sind wir wieder in der Endlosschleife einer sinnlosen Auseinandersetzung.

Dabei wäre es so einfach: wir müssen nur die gewohnten Bahnen verlassen!
Wenn ich im Umgang mit meinem Pferd immer das gleiche mache und ich nicht die richtige Reaktion erhalte, muss ich meinen Weg verlassen. Es liegt an mir, mich zu hinterfragen. 
  • Kommen meine Hilfen an? 
  • Gebe ich die richtigen Hilfen? 
  • Was kann ich verändern um die richtige Reaktion zu erhalten?

Die meisten machen Runde für Runde das gleiche. Das Pferd wird immer an der gleichen Stelle schneller, drückt in den Zirkel, geht gegen das Bein…. Runde für Runde wird es schlimmer. Wie soll es auch besser werden, wenn ich meinen Weg nicht verlasse?
Dazu schleichen sich dann noch große Emotionen ein. Wir werden wütend, verzweifelt und irgendwann verlieren wir die Freude an der Arbeit mit dem Pferd.
Genau die gleichen Muster wenden wir im Umgang mit Menschen an!

Muster und Teufelskreise durchbrechen

Zunächst gilt es den Teufelskreis zu analysieren. Wenn wir ihn verstehen, können wir viel eher etwas unternehmen, um ihn zu durchbrechen. Schreibe die immer gleich verlaufende Auseinandersetzungen auf, achte auf Reizwörter und Schlüsselsätze und kennzeichne diese mit Pfeilen (von wem gehen diese aus). So wird meist schon viel klarer, wo der Streit immer wieder beginnt und wie er weitergeführt wird. 
Was genau bedeutet dieses Muster? Finde heraus, ob deine Muster zur Vermeidung von unangenehmen Situationen dienen oder zur Verteidigung. 
Ziehst du den Kopf bei Konflikten ein, oder greifst du dein Gegenüber verbal an, nur um nicht verletzt zu werden.
Wenn Streit in der Luft ist, mach das nächste Mal etwas anders, verhalte dich ganz anders, tu`etwas Unerwartetes. Manchmal ist: „Vielleicht hast du ja recht“ sehr hilfreich.
Fortgeschrittene versuchen es auf der Metaebene, sie gehen aus dem Streit heraus und betrachten die gesamte Situation aus einer objektiven, übergeordneten Perspektive. Hilfreich ist, verschiedene Standpunkte einzunehmen und das Reizthema aus diversen Richtungen zu betrachten.
Eine dritte Person ins Spiel bringen – einen Schiedsrichter einzuberufen ist mein Part in der Beratung. Eine dritte Person kann mit dem Blick von außen oft viel besser die eigentlichen Knackpunkte in einem Streitgespräch erkennen und wertvolle Tipps dafür geben, wie Paare diesen Teufelskreis durchbrechen können.

Erweitere deine Verhaltensmuster

  • Lerne neue Menschen kennen – treffe dich mit vielen verschieden denkenden Leuten, das vergrößert den Horizont und zeigt andere Denkweisen auf
  • Sorge für Abwechslung – so werden deine Denkmuster immer auf die Probe gestellt
  • Sei offen für Neues – Weiterbildungen, neue Hobbies, Vorträge,...  sind unheimlich inspirierend und zwingen dich deine Muster zu verlassen



Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist
Henry Ford

Montag, 2. September 2019

Routine- Helferin im Alltag



Liebes Coaching Tagebuch!

Zähneputzen gehört zu den häufigsten Routinehandlungen im Alltag. Das mag öde, spießig und leidenschaftslos klingen, dennoch beschert sie mir auch unglaubliche Vorteile.
Täglich klingelt der Wecker um 06.00, ich schlüpfe in Jeans, Shirts und Boots, jeden Morgen das gleiche Prozedere, langweilig könntet ihr sagen. Schlau, meine ich😊 
Denn wer Routinen nutzt, der ist klar im Vorteil.


Routinen führen dazu, dass ich mich/wir uns wohl fühlen
Alltägliche Automatismen sorgen für Wohlbefinden. 
Ich gehe automatisch ins Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen, muss nicht nachdenken wie ich mir einen Kaffee runterlasse und das Abmisten der Koppel funktioniert auch ganz automatisch.

Mein Gehirn liebt diese Gewohnheiten. Es schüttet Botenstoffe aus, wenn es sich um Routinehandlungen handelt. Dadurch spare ich Zeit und Energie, Routine entschleunigt!

Unter der Dusche muss ich nicht über alle Handlungen nachdenken, Wasser aufdrehen, Temperatur einstellen, Haare waschen, Körper mit Seife reinigen... all diese kleinen Schritte muss ich nicht fokussieren, es sind gewohnte Handlungen. Im Geiste kann ich meine Trainingsabläufe durchgehen.

Routine hält mir den Rücken frei mich mit neuen Ideen auseinander zu setzen und „Probleme“ zu lösen.

Solange sich die Welt nicht verändert, sind solche Routinen wertvoll. Dennoch führen Automatismen auch zu Routinefehlern. 

Im Umgang mit Pferden kann dies gefährlich werden. Mit Flip-Flops Hufe zu feilen könnte schmerzhaft werden, mehrere Pferde aufgrund der Bequemlichkeit mal schnell auf die nächste Koppel zu führen, gefährdet sich selbst oder andere (Stichwort Fluchttier).

Die beste Art und Weise, mich davor zu schützen ist es, hin und wieder einige Automatismen im Alltag aufzubrechen.

Und das habe ich die letzten Wochen getan. Mein Wecker klingelte aufgrund der Hitze 1 Stunde früher, ich bin nicht in Jeans und Shirt geschlüpft, sondern ins Laufdress, danach schnell Pferde versorgt und den morgendlichen Kaffee auf der Weide mit meinen Vierbeinern genossen. Kaum Soziale Medien, nur die wichtigsten Arbeiten am PC und meine Coaching Zeiten der Hitze angepasst.

Nur kleine Veränderungen, aber dies hat meinen Fokus verändert.

Jetzt sind die Ferien und der Sommer vorbei und ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf meinen Alltag, meine Routinen gefreut habe.
Wieder „normale“ Arbeitszeiten, Tagesabläufe, wobei eine kleine Auszeit, sprich Urlaub wartet auf mich. Dann muss sich mein ALLTAG wohl noch ein wenig gedulden😉




Montag, 6. Mai 2019

Ostwind - das Innere Kind


Liebes Coaching Tagebuch!

Das Wetter ist im Moment ja alles andere als einladend. Es ist für Mai schon sehr kühl, was  durch passende Kleidung nicht unbedingt ein Problem darstellt. Aber dieses Wochenende hat es der Wettergott wirklich nicht gut mit uns gemeint. 
5 Grad, Sturm und Dauerregen laden wirklich nicht zu Aktivitäten im Freien ein. 
Pferde füttern, Koppel abmisten ist ein Muss, da führt kein Weg daran vorbei. Eine kleine Gassi Runde mit den Hunden lässt sich auch nicht vermeiden, sie müssen nun mal, ob es regnet oder nicht. 
Aber zum Reiten oder Pferde „Bespaßen“ kann ich mich echt nicht aufraffen. Lieber ab auf die Couch. Zum Lesen fehlt mir die Ruhe, Fernseher an und von einem Sender zum Anderen hüpfen. Oh, ein Pferdefilm, den genehmige ich mir. Pferdemenschen sind ja auch jenseits ihrer eigenen Vierbeiner von Pferden entzückt😊

Ein Kinoklassiker und must see für alle Pferdemädchen OSTWIND versüßte mir den Sonntag. Ich war fasziniert, geflasht und habe geweint ohne Ende. Mein Inneres Kind konnte sich voll entfalten. Seither beschäftigt mich dieses Thema sehr, denn mein Inneres Kind ist momentan sehr energisch und wild.

Innere Kind
Das „Innere Kind“ ist ein symbolischer Ausdruck für den Teil unserer Psyche, in dem unsere tieferen Empfindungen, „Bauchgefühle“ sowie unsere Vergangenheit wohnen. Es beeinflusst maßgeblich unseren Alltag, unsere Gefühle und das Wohlsein.

Das Innere Kind ist ein psychologisches und therapeutisches Konzept, das maßgeblich von dem US-amerikanischen Psychologen John Bradshaw in den 70er und 80er Jahren geprägt wurde.
Es ist eine Metapher dafür, dass jede Psyche stark von der eigenen Kindheit geprägt ist. Es repräsentiert die frühen inneren seelischen Wirklichkeiten, die das Erwachsenendasein stark beeinflussen.
Wer in der Kindheit wenig Anerkennung, Liebe und Wertschätzung erfahren hat, lehnt sein Inneres Kind unbewusst ab. Diese schmerzhaften Erfahrungen werden verdrängt, aus unserem Leben verbannt. Doch wir können es nicht in unser dunkelstes Eck sperren, das Innere Kind wird sich immer wieder (auch im Erwachsenenalter) Gehör verschaffen. Aber es gibt einen Ausweg:

Versöhnung mit dem Inneren Kind
Durch die Arbeit mit dem Inneren Kind können abgespaltene Anteile, Erfahrungen und Gefühle Selbst re-integrieren, wieder ganz werden und heilen.

  • Kontakt zum Inneren Kind: Die Kindheit wiederbeleben

Für einen Erstkontakt mit deinem Inneren Kind ist es hilfreich, wenn du dich an die schönen Dinge deiner Kindheit erinnerst.

            Was hast du als Kind gern getan? 
            Was konntest du stundenlang tun, ohne dass dir langweilig wurde?

Als Hilfestellung kannst du dir alte Fotos anschauen oder Bezugspersonen befragen.
Ich habe gerne getobt, bin ständig auf Bäume geklettert und habe geturnt. Der Einbaukasten in meinem Kinderzimmer war eine gute Stütze für Kopf- und Handstand, am Türstock befand sich eine Reckstange und im Vorzimmer schlug ich ein Rad nach dem anderen. Und Pfützen waren toll😉

Was auch immer es war, mach wieder mehr davon. Überlege dir, wie du diesen Aktivitäten wieder mehr Raum in deinem Leben geben kannst. 
Was kannst du tun, um jeden Tag wenigstens ein bisschen was zu tun, das deinem Inneren Kind Freude bereitet?
Ich habe mir eine Schaukel zugelegt, es macht so Spaß wieder hoch hinaus zu „fliegen“

  • Das Innere Kind heilen: Dialog mit dem Inneren Kind

Visuell veranlagte Menschen können sich ihren inneren Erwachsenen bildlich vorstellen, wie er dem Inneren Kind gegenüber tritt. Stelle dir diese beiden Teilpersönlichkeiten vor deinem geistigen Auge vor, du selbst beobachtest nur.
Dein innerer Erwachsener kann deinem Inneren Kind nun Fragen stellen.

Was macht dich wütend / traurig / verzweifelt ...? 
Bist du wütend auf mich oder jemand anderen?

Der Dialog mit deinem Inneren Kind ist ein wichtiger Zugang zum Unterbewusstsein. Du kannst dabei sehr viel über dich, deine Vergangenheit und deine derzeitige Situation erfahren. Dein inneres Kind hat dir viel zu erzählen!
Wenn du intensiv mit deinem inneren Kind arbeiten möchtest, melde dich gern bei mir: ar@estutgut.com
www.estutgut.com
Foto: PinkesPonyPhotographie

Dienstag, 19. März 2019

der letzte Tschick

Liebes Coaching Tagebuch!

Seit 6 Wochen faste ich, aber nicht im herkömmlichen Sinn. Ich möchte diese Zeit nützen, um mir wieder ein Stück näher zu kommen und meinem Körper Gutes tun. Die Wochen vor Ostern sind perfekt dafür. Viele verzichten in dieser Zeit auf Süßes, Alkohol, Fleisch oder ähnliches.


Da ich seit Jahren vegetarisch lebe, kaum Alkohol trinke und mit Bedacht Süßes esse, braucht es Alternativen.

Die Fastenzeit bietet sich an, um gute Vorsätze endlich in die Tat umzusetzen: 
Seit geraumer Zeit hadere ich mit dem Rauchen. Mir graust vor dem Gestank, ich möchte wieder frei durchatmen können und nicht mehr getrieben von meiner Sucht/Zwang sein. 
Da ich bereits 6 Jahre als Nichtraucherin gelebt habe und die Vorteile am eigenen Körper erleben durfte, weiß ich auch, dass ich Disziplin und Durchhaltevermögen mitbringe.

Warum ich nach so langer Zeit wieder mit dem Laster begonnen habe? Das weiß ich mit etwas Abstand auch nicht mehr so genau. Ich könnte es begründen, relativieren und mir schönreden, unterm Strich war es nur unvernünftig, unreif und auch dämlich. 
Aber Selbstvorwürfe nützen nichts, Tatsache ins Auge fassen und einen Plan entwickeln, wie es auch diesmal gelingen kann.

Es gibt unzählige Hilfsmittel: Nikotinpflaster, Selbsthilfebücher- und Gruppen, Apps, Laserakkupunktur, Hypnose uvm.

So unterschiedlich die Methoden sind, was sie gemeinsam haben, ist der unbeugsame Wille nach der Veränderung. 

Und ja ich habe den Willen:

  • Ich möchte sozial nicht mehr ausgegrenzt werden
  • Ich habe es satt in Restaurants ins Freie zu gehen, zu frieren, nur um zu paffen
  • Mich stört der Geruch an der Kleidung, meinen Haaren und ganz ehrlich, der Atem ist alles andere als frisch, so viele Kaugummis kann ich gar nicht kauen
  • Die Fältchen um den Mund werden immer tiefer, der Teint grauer

und

  • Ich habe auch nicht mehr die Bereitschaft unzählige Euros für dieses Laster ausgeben

Zeit für Veränderung- die EINSER REGEL

1. Stunde: klingt total easy, ist aber die erste wirklich große Herausforderung

1. Tag: sehr, sehr schwer, alle Gedanken drehen sich nur um Verzicht, Rauchen,  durchhalten, aufgeben, auf morgen verschieben, ….

1. Woche: das Ärgste ist überstanden, die ersten körperlichen Besserungen machen sich bemerkbar, Geruchs- und Geschmackssinn kommen zurück. Ob das ein Vorteil ist, weiß ich noch nicht. Denn zunehmen ist auch keine Option. Durch den Rauchstopp habe ich nun mehr Zeit, diese gilt es nun sinnvoll zu füllen. Bewegung ist eine gute Alternative. Das hört sich jetzt paradox an, aber es ist wirklich so. Schon allein beim Frühstück spare ich mindestens 15 Minuten (3 Zigaretten a 5 Minuten), in der Mittagspause weitere 15 Minuten und so geht es den ganzen Tag weiter. Bei nur 20 Zigaretten am Tag spare ich 100 Minuten. Ihr seht, ich gewinne jede Menge Zeit😉

 1. Monat: die meisten automatisierten Situationen, sich eine Anzuzünden sind durchgestanden und gemeistert. Ab jetzt wird es einfacher und die körperlichen Verbesserungen werden hautnah spür- und sichtbar. Der morgendliche Husten hat sich eingestellt, ich freue mich über eine verbesserte Kondition, mein Ruhepuls (Fitbit sei Dank) hat sich um 10 Schläge reduziert und mein Teint wird langsam wieder rosig. Diese positiven Veränderungen sind Motivator, um Rückfälle zu vermeiden

1.Jahr: dieses Jubiläum werde ich feiern, ich darf auf mich stolz sein und neben gesundheitliche Vorteile habe ich jede Menge Geld gespart (ca. €2000,-)

Mit dem richtigen Willen, detailliertem Plan und einem lohnenden Ziel gelingt jedes noch so unvorstellbare Vorhaben. Zunächst muss das Ziel definiert werden, positive Teilprozesse motivieren und erhöhen die Anstrengungsbereitschaft. Der Wille ist dabei die Fähigkeit der persönlichen Selbstbestimmung (ich übernehme die Verantwortung für mein Handeln)

Jeder hat sein Leben selbst in der Hand, du kannst alles schaffen, wenn du es wirklich willst!

Mittwoch, 6. Februar 2019

Täglich grüßt das Murmeltier

Liebes Coaching Tagebuch!

Die Teilnehmer*innen unserer pferdegestützten Teambuildings, Selbsterfahrungs- oder Führungskräftetrainings verlassen das Seminargelände von EsTutGut im nördlichen Burgenland immer mit einem Glitzern in den Augen. 
Voller Begeisterung fahren sie mit dem Erlebten nach Hause und versuchen die Familie, Freund*innen, Arbeitskolleg*innenin in ihre Begeisterung mit einzubeziehen. 
Da das Erlebte aber kaum in Worte zu fassen ist, stoßen sie ganz schnell auf Unverständnis.

"Coaching mit Pferden kann man nicht beschreiben, man muss es erleben", entspricht absolut der Tatsache. Da es aber schwierig ist zwei Seminar Tage von jetzt auf gleich hinter sich zu lassen, und das Mitteilungsbedürfnis riesen groß ist (schließlich soll auch die Umwelt an den Erfahrungen teilhaben), stößt man ganz schnell auf Saboteure. 
Schwups sind sie da und geben ungefragt Kommentare von sich, sind skeptisch, neidisch, unhöflich und manchmal auch unter der Gürtellinie.

Äußere Saboteure
Auch ich bin von diversen Aus- und Weiterbildungen mit viel Motivation und Begeisterung im Gepäck nach Hause gefahren. Ich habe mein Erlebtes jedem erzählen müssen, mein Mitteilungsbedürfnis war groß, unabhängig davon, ob mein Gegenüber es hören wollte oder eben nicht. Natürlich bin auch ich immer wieder auf Ablehnung und Unverständnis gestoßen. 
Was das mit mir gemacht hat? Zum Glück nichts, denn heute weiß ich, dass mir niemand meine Freude, meine Begeisterung, neuen Tatendrang nehmen kann. Dieser ist aus mir (wenn auch mit Hilfe) entstanden und ich kann den äußeren Saboteuren mit Gelassenheit gegenüber stehen. Es tangiert mich wenig, ob andere meine Begeisterung nachvollziehen können, es muss nicht allen gefallen, was ich tue, aber ich brenne und das zu 100 Prozent und mit voller Leidenschaft, wenn es da nicht noch viel fiesere Saboteure geben würde. 

Woran liegt es, dass ich meine guten Vorsätze nicht langfristig umsetzen kann? Warum tue ich oft das Gegenteil von dem, was ich eigentlich will? 

Self Handicapping
Psycholog*innen sprechen in diesem Zusammenhang vom Phänomen des 
„Self-Handicapping“. 
Selbstsabotage wie zum Beispiel die Aufschieberitis von wichtigen Telefonaten (mach mir noch schnell einen Cafe, zuerst mach ich noch schnell die Wäsche, ...) ist uns allen bekannt. 
Die massivere Form der Selbstsabotage blockiert den beruflichen Erfolg, unser Lebensglück oder auch unsere Gesundheit. 
Die Bewerbung auf einen neuen Job, Offerte uvm. werden immer weiter rausgezögert, bis die Abgabefrist verstrichen ist. Es nicht zu tun ist für viele leichter, die Angst zu versagen riesengroß. Mehr Sport zu treiben, sich gesünder zu ernähren und weitere Vorsätze werden nicht eingehalten, obwohl es mit der Gesundheit schlecht aussieht.

Innere Saboteure
Schuld am Phänomen der Selbstsabotage ist unser „innerer Saboteur“. Dieser tritt unbewusst auf, wenn nur geringste Anzeichen darauf hindeuten, dass unser Vorhaben scheitern könnten. 
Der innere Saboteur will uns vor dem Versagen und unserem Selbstwert beschützen. Wir entwickeln eine Reihe von Ausreden, um unsere Ziele nicht anzugehen.  „Ich wollte noch…“, „Ich muss unbedingt…“, „Gleich mache ich es aber…“ – rauben viel Energie und nähren die eigenen Selbstzweifel.  

Täglich grüßt das Murmeltier, der Ausstieg
Wichtig ist zuerst, sich des „inneren Saboteurs“ und der eigenen Verhaltensweise bewusst zu werden.
Du hast ein klar definiertes Ziel, packst es aber nicht an? Zäumen wir gemeinsam das Pferd von hinten auf und frage dich ganz ehrlich: 
Was hast du davon, es nicht geschafft zu haben?

Provokante, seltsame Frage? Ja das ist sie, aber kann deine wirklichen Beweggründe der „inneren Saboteure“ aufdecken. 
Ich habe die Bewerbungsfrist für einen neuen, tollen Job versäumt, weil ich mich nicht verändern möchte, das Alte gut kennen, mich auf neue Kolleg*innen nicht einstellen muss. 

Bin ich groß genug für meine Träume
Erlaube ich mir glücklich, erfolgreich und zufrieden zu sein? 

Noch so eine provokante, seltsame Frage!!! 
Viele Menschen hängen in der Opferrolle fest, weil sie Teil ihres eigenen Systems ist. Habe ich wirklich die Bereitschaft eine mir vertraute Rolle zu verlassen, darf ich meine Bedürfnisse wahrnehmen und ausleben? 

JA, JA und nochmals JA
Auch wenn es eine große Herausforderung ist die eigene Komfortzone zu verlassen, eines ist sicher:  es zahlt sich aus!   

  • mach dir deinen inneren Konflikt bewusst
  • überprüfe, was dir wirklich wichtig ist
  • definiere REALISTISCHE Ziele
  • übe dich in Geduld – Veränderungen brauchen Zeit und dürfen auch von Rückschlägen begleitet sein
  • definiere dein WARUM
  • Niederlagen akzeptieren, aufstehen, weitermachen


Wenn du bereit bist, deinen inneren Saboteuren die Stirne zu bieten, dann lass uns gemeinsam deine neuen Glaubenssätzen definieren. 
www.estutgut.com
Foto: Sabine Tauscher Fotografie

Donnerstag, 31. Januar 2019

Planst du noch oder lebst du schon

Liebes Coaching Tagebuch!

Planst du noch oder lebst du schon, dieser Werbeslogan beschäftigt mich seit geraumer Zeit. 
Was bedeutet dieser umgewandelte Slogan eines schwedischen Einrichtungshauses, wenn ich ihn auf mein Leben beziehe?

Was sind meine Träume, was meine Ziele? Wie sehen meine Pläne aus, was davon setze ich tatsächlich davon um?

Als Trainerin und Unternehmensberaterin bin ich mit viele Planungsmodellen konfrontiert. 
Der Fokus liegt immer darauf, große Ziele in kleine Teilziele zu unterteilen. Danach kann man das Budget dazu festlegen. Ob Geldeinheiten, Mensch, Maschine oder Zeit ist nicht nur für Organisationen sinnvoll, sondern auch für das eigene Leben.
In der Praxis wird in Unternehmen akribisch genau geplant und budgetiert. Was aber, wenn diese Ziele nicht erreicht werden?

Dann ist ein kreativer Umgang gefordert, verschiedene Strategien des Umgangs mit verfehlter Planung sind gefragt😉

Rechnerisch wird in der Zielerreichung getrickst. Aufträge vorgezogen oder nach hinten verschoben. Statistiken geschönt und Positionen umgebucht und verkrampft nach Schuldigen gesucht.

Bescheißerle Strategie
Ich stelle die Planung in Frage! Lass uns darüber reden, ob diese tatsächlich sinnvoll für die Zielerreichung war.
Ich kenne das aus meiner Zielerreichung beim Reitsport zu genüge. Es sind die "Bescheißerle"Strategien, wenn ich das Ziel, möglichst viele Mascherln beim Turnier zu ergattern, nicht erreiche.
  • Der Platz war gefroren
  • Nonerle hat sich verletzt und musste 3 Wochen pausieren
  • Im Prinzip habe ich es geschafft, aber eben nur zur Hälfte 😜


Ziele setzen, aber richtig!
Realistisch sollen sie sein, das weiß dank NLP mittlerweile fast jeder. Aber genau daran scheitern meines Erachtens die meisten. Denn, dann müssten sich alle Beteiligten damit genau auseinandersetzen, das gilt für Unternehmen und Organisationen genau so, wie für Freizeit, Sport oder persönliche Ziele.

Noch viel wichtiger ist es, Ziele nicht von äußeren Umständen (Konkurrenzverhalten, Kundennachfrage Entwicklung am Arbeitsmarkt), sondern an den eigenen Stärken fest zu machen. 
Was sind meine Stärken?  Wo liegen meine Schwächen?

Das Zauberwort heißt Handlungsziele
Was tue ich, um dieses Ziel zu erreichen – tagtäglich? Nicht: „Was muss erfolgt sein, damit das Ziel erreicht ist!“
  • Ich trainiere 4 Mal wöchentlich, um mein Bestes beim Westernturnier zu geben, statt ich werde jede Disziplin gewinnen!
  • Ich mache täglich… für neue Kunden anstelle von ich will XY Umsatz

Soweit zu den Zielen. Wie soll nun die Planung aussehen?
Wie detailliert sollte Planung sein?

Plane so wenig wie möglich und so viel wie nötig
In den Terminkalender gehören die Termine, die Du sonst vergisst. In die Wochenplanung To Do Listen. Der Wochenplan ist ein Rhythmusideal, aber keine starre Vorgabe.
Ein wenig Planung gehört zum bewussten Leben dazu. Denn, wer nicht plant, macht sich zum Spielball der äußeren Umstände. Planung ist kein Selbstzweck und ein voller Terminkalender kein Ausdruck großer Leistungsfähigkeit, hoher Produktivität oder des richtigen Wegs zum persönlichen Erfolg.

Fokussiere deine Big Five, die großen Ziele.
Die Big Five for Life nach John Strelecky sind die inneren Antreiber, deine großen Motivatoren in deinem Leben.
Den Big Five vorangestellt wird der Zweck der Existenz (ZDE).

Angelika Rutard
Mein ZDE & Big Five For Life
ZDE: Leben ohne Limit, ohne zu bedauern
                                                     F riede mit mir selbst
                                                     R uhe und Gelassenheit erlernen
                                                     E inhorn finden
                                                      ch bin es mir wert
                                                     S chätze was du hast
                                                     E nergie, Energie, Energie
                                                      I n mir selbst ruhen
                                                     N icht ohne meine Liebsten

Die Big Five for Life sind mein Start und Sperrbildschirm am PC und Handy und geraten so nicht aus dem Fokus.
Wie könnte deine Big Five For Life aussehen? Lass uns diese gemeinsam gestalten und die "Bescheißerle" Strategien umgehen.
www.estutgut.com