Dienstag, 25. September 2018

Fly, das Moppelpferd

Liebes Coaching Tagebuch!

Was war das für ein Sommer!!!! Wochenlang sonnig und heiß, sehr ungewöhnlich für unsere Region, aber ganz ehrlich, ich habe es genossen.

Wobei…
durch die Hitze konnte ich mich nur schwer aufraffen die Pferde zu bewegen. Auch sie machten nicht den Anschein auf Bewegung wert zu legen. In Wahrheit standen sie nur faul im Schatten und vermieden jeden noch so überflüssigen Schritt. Die einzige Freude hatten sie beim Fressen und beim Duschen. Die abendliche Abkühlung haben alle 4 sehr genossen. Prinzipiell kein Problem, wenn zum Bewegungsmangel nicht noch ein paar weitere Veränderungen dazu gekommen wären. 
Im Sommer haben wir großartiges, sehr saftig grünes Heu aus Kärnten bekommen. Was haben wir uns über die Farbe und den Geruch gefreut. Die Pferde haben gemampft und gemampft und gemampft. Genuss pur.
Und dann hat uns der Sommer noch mit reichlicher Apfel- und Birnenernte belohnt. Ihr merkt schon, eine fatale Kombination, aus leckerem Futter und zu wenig Bewegung führte zwangsläufig bei meiner eh schon runden Stute Fly zu Übergewicht.

„Bekommt ihr wieder Nachwuchs?“

Wenn du deine Pferde jeden Tag siehst, fallen Veränderungen nicht so schnell auf, ich habe es echt übersehen. Nein, sie ist nicht tragend, sie ist einfach nur fett😉. Jetzt musste was geschehen.
Zunächst kein Obst mehr für die Leitstute. Maul bzw. Fresskorb wollte und will ich ihr nicht antun. Zum Glück war es Zeit für eine neue Heulieferung, diesmal wieder aus unserer Region. Nicht so grün, nicht so gehaltvoll, aber für Fly genau das Richtige. Den Heubedarf kann ich bei 3 weiteren Pferden nicht steuern, mag ich auch nicht, denn unsere Pferde leben im Offenstall und sollen den ganzen Tag Heu zur Verfügung haben. Kraftfutter bekommt sie ohnehin nicht, da kann ich nicht reduzieren. Was also tun?

Ich hadere echt mit mir, denn ich achte seit ich denken kann auf mein Gewicht und meine Ernährung und dann passiert das genau mir: ein zu dickes Pferd!!! 
Hilft aber alles nichts, es muss was passieren. 
Den Anteil der Ernährung, der zu verändern war ist erledigt. Jetzt heißt es bewegen, bewegen, bewegen. 

Wenn da nicht das Problem des linken Hinterhufes gewesen wäre. Hufschmied wollte Diagnose vom Tierarzt, das furchtbare Wort Hufkrebs stand im Raum. Der allerbeste Tierarzt Franz Rongits war sofort zur Stelle, hat mich beruhigt und mit mir einen langfristigen Behandlungsplan erstellt. 
Unvorstellbarer Weise war Fly nicht lahm, reiten wollte ich sie aber trotzdem nicht. Eine neue, passende Lösung musste gefunden werden. 
Ich verordnete uns beiden täglich ausgiebige Spaziergänge. Und so haben wir begonnen gemeinsam zu gehen. Jeden Tag und jedes Mal ein Stückchen weiter. 15km Spaziergänge waren nun ganz normal. Und was soll ich sagen, wir haben es beide sehr genossen. Um die Distanz zu erhöhen, aber trotzdem Zeit zu sparen, habe ich begonnen mit Fly zu laufen. Wir waren DAS Ortsgespräch, ein Pferd nicht zu reiten stößt bei vielen auf Unverständnis und mich jedes Mal erklären zu müssen freute mich auch nicht.

Zwischendurch longiert, dual aktiviert, im Round Pen gearbeitet. Mittlerweile hat sich der Huf erholt und ich habe wieder begonnen sie zu reiten. Ob im Gelände oder im Viereck, Fly ist hoch motiviert. 
Und ich kann um 2 Löcher, ja richtig gelesen, in so kurzer Zeit kann ich um 2 Löcher wieder enger gurten. Das 3. Loch wird in den nächsten Tagen passen. 

Ziel ist es diesen Trainingsplan bis Ende des Jahres durchzuhalten. Dann wage ich den Schritt mit ihr auf die Waage. Im Moment traue ich mich das noch nicht, denn ich habe eine echte Waagen Phobie. Die habe ich bestimmt aufgrund meiner beruflichen Vergangenheit. Und was sagt schon eine Zahl, ich sehe ja ohnehin ob sie normalgewichtig ist oder nicht.
Tja und auch mein Körper hat sich verändert. Die viele Bewegung hat mir ebenso gutgetan, ich muss meiner Prinzessin dankbar sein, auch die eigene Faulheit des Sommers wieder bezwungen zu haben. 
Ende gut, alles gut – ich halte euch am laufenden und vielleicht findet ihr euch in dieser Geschichte wieder. 

Schlendrian schleicht sich leise ein, zu viel von dem einen, zu wenig von dem anderen und in relativ kurzer Zeit ist das eigene Tun sichtbar bzw. am Gürtel, der neuen Hose spürbar.
Schluss mit den Ausreden, lass uns gemeinsam den Herbst für eine Veränderung nützen. 

www.estutgut.com


Foto: Daria Heiss

Dienstag, 4. September 2018

heute schon gekuschelt?

Liebes Coaching Tagebuch!

Die Tage werden wieder kürzer, die Nächte länger. Abends kuschle ich mich gerne mit meiner Lieblingsdecke auf die Couch. Mit einem guten Buch und einer Tasse Tee den Abend ausklingen lassen, einfach wunderbar. 
Aus diesen Gründen bin ich ein Fan vom Herbst, das Leben von „Draußen“ verlagert sich wieder nach „Innen“. Auch meine Hunde genießen es bei mir zu liegen, sie sind völlig entspannt und fordern ihre Streicheleinheiten. In den warmen Sommernächten haben sich August und Nada mehr im Garten aufgehalten.

Meine zwei lieben es gestreichelt zu werden, sie können dann gar nicht genug bekommen. Doch nicht nur für sie erhöht sich das Wohlbefinden. Auch mir verschafft es Entspannung, wenn ich ihr Fell kraule.
Ich habe, wie so viele andere Tierbesitzer auch, eine sehr enge emotionale Bindung zu meinen Vierbeinern. Das ist gut so, denn Streicheln und Kuscheln hilft mir dabei Stress abzubauen und zu entspannen.

Therapeutische Wirkung: Tiere streicheln baut Stress ab

Beim Streicheln wird das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet. Es ist Hormon und Neurotransmitter zugleich und hat damit eine Vielzahl an Wirkungen. Die wohl bekannteste Wirkung von Oxytocin steht im Zusammenhang mit der Geburt. Oxytocin sorgt für die Wehen bei der Geburt und den Milcheinschuss, aber auch für die Bindung zwischen Mutter und Kind und generell von Menschen.

Schau mir in die Augen Frauchen

Auch wer kein Tier hat, kann sich beispielsweise beim Streicheln eines fremden Hundes, einer Katze, eines Kaninchen entspannen. Voraussetzung ist, dass man die Tierart grundsätzlich mag. Fünf Minuten reichen bereits aus um sowohl beim Menschen, als auch beim Tier das Bindungshormon auszuschütten.
Deswegen bin ich all meinen Tieren so dankbar, dass sie mich auch bei meiner Arbeit unterstützen. Sie sind die besten Co- Trainer, die ich mich vorstellen kann. Und diesmal gilt das Lob nicht nur meinen Pferden, sondern auch meinen Hunden.
Bei „normalen“ Coaching Terminen sind meine Hunde in der Praxis anwesend. Mein Gegenüber entscheidet, ob er die Nähe zu August oder Nada sucht. Vor allem bei Erstgesprächen entschärfen sie die Situation, meine Klient*innen sind weniger nervös, kommen schneller an und können den Beratungsauftrag konkreter formulieren.

Vor allem Nada hat ein sehr gutes Gespür, wer ihre Unterstützung braucht. Sie legt sich ganz still neben meine Klientin und sorgt für Entspannung.
Persönlichkeitsentwicklung mit Hilfe der Pferde entschleunigt, schafft Raum für eigene Bedürfnisse, unterstützt Authentizität und natürlich wird auch ausreichend Oxytocin ausgeschüttet.
Deswegen kuschelt, knuddelt und streichelt eure Fellnasen, wann immer es geht. Achtet darauf, wie sich das Kraulen auf euch und eure Tiere auswirkt und wer keine eigenen Tiere besitzt und neugierig ist, ist jederzeit bei einem professionellen Coaching mit Tieren Willkommen. Seminarangebote findet ihr auf meiner Website www.estutgut.com

Foto: Ursula Schmitz