Mittwoch, 13. Juli 2016

Gedankenreise

Liebes Coaching Tagebuch!

Ferienzeit bedeutet Reisezeit. Deswegen möchte ich heute eine Reise zu mehr Leichtigkeit starten. Und ich lade alle herzlich dazu ein, mich zu begleiten. Nämlich eine Reise zu unseren Pferden, zu all den großen und kleinen Momenten, die wir gemeinsam geteilt haben.
Eine Reise in die Vergangenheit, durch mein Leben, durch Höhen und Tiefen. Eine Gedankenreise zu meinen Anfängen und den letzten gemeinsamen Tagen.
Ziel dieser Reise? Achtsamkeit, Erkenntnis und vor allem Leichtigkeit.

Ich starte meine Gedankenreise Pferd und steige in meinen Gedankenzug ein. Dabei setze ich mich auf die Koppel. Am liebsten früh morgens. Ich genieße die Stille, die ersten Sonnenstrahlen auf meiner Haut, das freundliche Schnauben meiner Pferde. Ich sitze nur da und beobachte die Herde. Mit allen Sinnen nehme ich diese wunderbaren Wesen und die Natur wahr. Und schon beginnt meine Reise. Ich erinnere mich an die bewegenden Momente mit meinen Pferden:

  • die erste Begegnung mit meiner QH Stute Fly
  • diese sanften, aber dennoch selbstsicheren Augen
  • den ersten gemeinsamem Ausritt am 24.12.2004
  • die Geburt von Wynono sweet spot
  • den ersten Spaziergang mit Fly und Nono
  • an viel zu viel deutsch und viel zu wenig konkret
  • an Arbeitsstress und Überforderung

Mein Gedankenzug fährt immer weiter und weiter. Die gemeinsamen Erlebnisse ziehen an mir vorbei und ich genieße diese Reise. Ich merke wie ich mich erhole und Entspannung sich breit macht. Meine Reise mit Fly ist schon eine längere. Wir verbringen bereits 8 Jahre miteinander. Wir haben Sonnenschein und Donnerwetter erlebt. Ich schließe meine Augen und erinnere mich an die Übersiedlung der Pferde in unseren eigenen Stall.
Es tut so gut sich immer wieder zu erinnern, wie viel Gutes schon passiert ist, wie viel sich verändert hat und das Leben mit einem Lächeln zu betrachten.

Manchmal vergesse ich nämlich im Alltag, wie viel sich schon in meiner Beziehung zu meinen Pferden verändert hat. Weil ich große Erwartungen an meine Vierbeiner habe, weil ich manchmal zu ehrgeizig, zu verbissen bin. Weil ich mir von Stunde zu Stunde große Fortschritte erwarte und viel zu viel Druck ausübe. In diesen Phasen bin ich häufig in meinen Erwartungen gefangen und übersehe die wirklich wesentlichen Dinge. Ein gut bemuskeltes Pferd, das mir freudig auf der Koppel folgt, eine Stute die sich immer wieder bemüht die Lektionen richtig umzusetzen, ein Pferd das freudig mitarbeitet aber auch unkorrekte Hilfen hinterfragt.

Und ich bin ruhiger und gelassener geworden, weil mir Fly meine Hektik immer wieder spiegelt.

Ich reise eine Station weiter und erinnere mich an unsere ersten Ausritte alleine. Ohne Begleitung, nur meine Stute und ich. Ach, wie war das aufregend. Jede kleinste Kleinigkeit am Wegesrand wurde von mir bemerkt und mit Adlers Auge beobachtet. Kein Wunder, dass Fly damals oft sehr angespannt war. Heute marschieren wir im Einklang entspannt durch die Natur und genießen unsere gemeinsame "Einsamkeit". Ich muss mir diese kleinen Geschenke- Erfolge wieder bewusst machen und sie nicht als Selbstverständlichkeit annehmen. Ich erlaube mir jetzt wieder große Ziele und Pläne beiseite zu stellen und den Tag so zu nehmen, wie er kommt.

Meine Pferde haben mein ganzes Leben verändert. Ich fahre ein anderes Auto, schließlich muss es einen Pferdeanhänger ziehen können und innen reichlich Platz für Westernsattel und Co bieten. In meinem Kleiderschrank sind High Heels, Boots und Sneakers gewichen. Das "kleine Schwarze" wurde aussortiert und Jeans in allen Farben haben sich ausgebreitet. Bequem und zweckmäßig ist nun die Devise.

Meine Pferde beurteilen mich nicht nach meinen Klamotten, nach Markenware oder Status Symbolen. Sie nehmen mich so, wie ich bin. Und das Schöne daran: endlich darf ich so sein, wie ich bin. Ich muss nicht in eine Rolle schlüpfen und diese erfüllen. Ich darf einfach sein!
Mein Gedankenzug bleibt in einem wunderschönen Bahnhof stehen und legt eine kurze Rast ein. Ich erinnere mich an die Geburt von Wynono und an unsere erste Begegnung. Fly war so entspannt und hat mir ihr "Baby" sofort anvertraut. Dieses Vertrauen sollte über jede misslungene Lektion oder verpatztes Turnier stehen. Das sind die Momente die wirklich zählen! Es sind diese wirklich essentiellen Begegnungen mit unsere Pferden, die zählen. Wir müssen sie nur viel mehr wahrnehmen.

So eine Gedankenreise kann vieles wieder gerade richten. Sie kann uns zu mehr Leichtigkeit verhelfen.

Die Gedankenreise geht weiter. Es sind die kleinen Schritte, die zählen. Und diese vielen kleinen Schritte haben mein ganzes Leben verändert. Ich weiß heute ganz genau was ich will und was ich nicht mehr will und dies sowohl im privaten, als auch beruflichen Kontext. Ich habe tagtäglich Spaß und Freude an meiner Arbeit mit meinen TeilnehmerInnen und den Tieren. Es fühlt sich richtig an. Die Leichtigkeit des Seins habe ich von den Pferden gelernt.
Mein Gedankenzug hat sein Ziel erreicht und ich steige mit einem Lächeln aus. Ich bin dankbar für all die Erlebnisse, die ich während der Fahrt gesehen habe. Fly steht mittlerweile neben mir und berührt mich sanft mit ihren Nüstern. Ich streichle ihre weiche Nase und wir stehen nebeneinander. Einfach nur so, weil wir gar nicht mehr brauchen.
Meine Pferde haben mich verändert, weil sie von mir verlangen im Hier und Jetzt zu sein und das Hauptaugenmerk auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu lenken.


Wenn auch du dich von diesen wunderbaren Tieren verzaubern lassen möchtest und du von den Vorteilen eines professionellen Pferdecoachings profitieren möchtest dann schreib`mir ein Email: ar@estutgut.com oder ruf`mich an:+43 664 405 18 59
Leichtigkeit, Entspannung und Freude inklusive!