Mittwoch, 6. Februar 2019

Täglich grüßt das Murmeltier

Liebes Coaching Tagebuch!

Die Teilnehmer*innen unserer pferdegestützten Teambuildings, Selbsterfahrungs- oder Führungskräftetrainings verlassen das Seminargelände von EsTutGut im nördlichen Burgenland immer mit einem Glitzern in den Augen. 
Voller Begeisterung fahren sie mit dem Erlebten nach Hause und versuchen die Familie, Freund*innen, Arbeitskolleg*innenin in ihre Begeisterung mit einzubeziehen. 
Da das Erlebte aber kaum in Worte zu fassen ist, stoßen sie ganz schnell auf Unverständnis.

"Coaching mit Pferden kann man nicht beschreiben, man muss es erleben", entspricht absolut der Tatsache. Da es aber schwierig ist zwei Seminar Tage von jetzt auf gleich hinter sich zu lassen, und das Mitteilungsbedürfnis riesen groß ist (schließlich soll auch die Umwelt an den Erfahrungen teilhaben), stößt man ganz schnell auf Saboteure. 
Schwups sind sie da und geben ungefragt Kommentare von sich, sind skeptisch, neidisch, unhöflich und manchmal auch unter der Gürtellinie.

Äußere Saboteure
Auch ich bin von diversen Aus- und Weiterbildungen mit viel Motivation und Begeisterung im Gepäck nach Hause gefahren. Ich habe mein Erlebtes jedem erzählen müssen, mein Mitteilungsbedürfnis war groß, unabhängig davon, ob mein Gegenüber es hören wollte oder eben nicht. Natürlich bin auch ich immer wieder auf Ablehnung und Unverständnis gestoßen. 
Was das mit mir gemacht hat? Zum Glück nichts, denn heute weiß ich, dass mir niemand meine Freude, meine Begeisterung, neuen Tatendrang nehmen kann. Dieser ist aus mir (wenn auch mit Hilfe) entstanden und ich kann den äußeren Saboteuren mit Gelassenheit gegenüber stehen. Es tangiert mich wenig, ob andere meine Begeisterung nachvollziehen können, es muss nicht allen gefallen, was ich tue, aber ich brenne und das zu 100 Prozent und mit voller Leidenschaft, wenn es da nicht noch viel fiesere Saboteure geben würde. 

Woran liegt es, dass ich meine guten Vorsätze nicht langfristig umsetzen kann? Warum tue ich oft das Gegenteil von dem, was ich eigentlich will? 

Self Handicapping
Psycholog*innen sprechen in diesem Zusammenhang vom Phänomen des 
„Self-Handicapping“. 
Selbstsabotage wie zum Beispiel die Aufschieberitis von wichtigen Telefonaten (mach mir noch schnell einen Cafe, zuerst mach ich noch schnell die Wäsche, ...) ist uns allen bekannt. 
Die massivere Form der Selbstsabotage blockiert den beruflichen Erfolg, unser Lebensglück oder auch unsere Gesundheit. 
Die Bewerbung auf einen neuen Job, Offerte uvm. werden immer weiter rausgezögert, bis die Abgabefrist verstrichen ist. Es nicht zu tun ist für viele leichter, die Angst zu versagen riesengroß. Mehr Sport zu treiben, sich gesünder zu ernähren und weitere Vorsätze werden nicht eingehalten, obwohl es mit der Gesundheit schlecht aussieht.

Innere Saboteure
Schuld am Phänomen der Selbstsabotage ist unser „innerer Saboteur“. Dieser tritt unbewusst auf, wenn nur geringste Anzeichen darauf hindeuten, dass unser Vorhaben scheitern könnten. 
Der innere Saboteur will uns vor dem Versagen und unserem Selbstwert beschützen. Wir entwickeln eine Reihe von Ausreden, um unsere Ziele nicht anzugehen.  „Ich wollte noch…“, „Ich muss unbedingt…“, „Gleich mache ich es aber…“ – rauben viel Energie und nähren die eigenen Selbstzweifel.  

Täglich grüßt das Murmeltier, der Ausstieg
Wichtig ist zuerst, sich des „inneren Saboteurs“ und der eigenen Verhaltensweise bewusst zu werden.
Du hast ein klar definiertes Ziel, packst es aber nicht an? Zäumen wir gemeinsam das Pferd von hinten auf und frage dich ganz ehrlich: 
Was hast du davon, es nicht geschafft zu haben?

Provokante, seltsame Frage? Ja das ist sie, aber kann deine wirklichen Beweggründe der „inneren Saboteure“ aufdecken. 
Ich habe die Bewerbungsfrist für einen neuen, tollen Job versäumt, weil ich mich nicht verändern möchte, das Alte gut kennen, mich auf neue Kolleg*innen nicht einstellen muss. 

Bin ich groß genug für meine Träume
Erlaube ich mir glücklich, erfolgreich und zufrieden zu sein? 

Noch so eine provokante, seltsame Frage!!! 
Viele Menschen hängen in der Opferrolle fest, weil sie Teil ihres eigenen Systems ist. Habe ich wirklich die Bereitschaft eine mir vertraute Rolle zu verlassen, darf ich meine Bedürfnisse wahrnehmen und ausleben? 

JA, JA und nochmals JA
Auch wenn es eine große Herausforderung ist die eigene Komfortzone zu verlassen, eines ist sicher:  es zahlt sich aus!   

  • mach dir deinen inneren Konflikt bewusst
  • überprüfe, was dir wirklich wichtig ist
  • definiere REALISTISCHE Ziele
  • übe dich in Geduld – Veränderungen brauchen Zeit und dürfen auch von Rückschlägen begleitet sein
  • definiere dein WARUM
  • Niederlagen akzeptieren, aufstehen, weitermachen


Wenn du bereit bist, deinen inneren Saboteuren die Stirne zu bieten, dann lass uns gemeinsam deine neuen Glaubenssätzen definieren. 
www.estutgut.com
Foto: Sabine Tauscher Fotografie