Montag, 22. Mai 2017

Menschen brauchen Tiere

Liebes Coaching Tagebuch!
Immer mehr Menschen leben im urbanen Raum und sind durch die vielen Menschen, Autos, den hohen Lärmpegel total reizüberflutet. Als Großstadtkind, ich bin in Wien geboren und aufgewachsen, weiß ich wovon ich spreche. Das war mir aber nicht immer bewusst. Ich kam im Großstadtdschungel sehr gut zurecht. Erst als ich aufs Land gezogen bin, musste ich mich an die Stille, die neuen Geräusche gewöhnen. Ich konnte das „Schreien“ von Katzen in der Nacht nicht zuordnen, das Quacken der Frösche war für mich befremdlich. Und überhaupt war es so still.
Heute liebe ich die Abgeschiedenheit und nehme Jahreszeiten, unterschiedliche Witterungen, Flora und Fauna mit allen Sinnen wahr.
Wenn ich beruflich in Wien zu tun habe, bin ich total überfordert und möchte nur raus aus der Stadt.
Ich vermisse meine Tiere, die Weitläufigkeit, die Landschaft und die Natur. Denn Tiere tun gut heißt es immer wieder. Klar, mit meinen Hunden draußen herumzuspazieren, kann nicht schaden und über die regelmäßige Bewegung wird das Herz – Kreislauf - System gestärkt. Aber was ist wirklich dran an der These?
Tierbesitzer sind aktiver
Außerdem haben Menschen, die sich jeden Tag an der frischen Luft bewegen, Studien zufolge ein stärkeres Immunsystem. «Ein Hund zwingt zum regelmäßigen Rausgehen, doch auch Menschen, die ein Pferd haben oder versorgen, müssen immer wieder raus aus ihrer Wohnung», sagt Udo Kopernik, Sprecher des Verbandes für das Deutsche Hundewesen in Dortmund. Mehrere Forscher haben auch herausgefunden, dass körperliche Aktivität chronische Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, Bluthochdruck und chronische Bronchitis positiv beeinflusst.
Tiere wirken beruhigend
Es ist belegt, dass die reine Anwesenheit von Tieren und vor allem das Streicheln sehr helfen, den Blutdruck und die Herzfrequenz der Menschen zu senken», sagt der Kardiologe Jordan. Das sympathische Nervensystem sei weniger aktiv, weswegen weniger Stresshormone wie Adrenalin ausgeschüttet werden.  Wenn ich gestresst bin reicht es mich zu meinen Hunden zu kuscheln und sie zu streicheln, oder meine Pferde zu putzen. Innerhalb von kurzer Zeit hat sich die Anspannung gelöst und ich werde ruhiger.
Tiere können trösten
Bei Traurigkeit können Tiere ebenfalls helfen. Haustiere, aber auch Nutztiere, wie Pferde, Ziegen, Schafe können als neutraler Dritter Kinder bei der Scheidung der Eltern unterstützen. Der tierische Freund hört sich die Sorgen der Kleinen an ohne etwas zu erwidern. Doch auch Erwachsene fühlen sich durch Tiere oft glücklicher. Allein die bloße Anwesenheit oder die Berührung eines Tieres kann bereits helfen, sich zu beruhigen.
Tiere in der Beratung
Tiergestützte Interventionen werden immer beliebter und sind in vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken. Auch die Wissenschaft beschäftigt sich immer mehr mit diesem Thema, weil wir Menschen schon immer Tiere gebraucht haben. Die Biophilie Hypothese geht davon aus, dass der Mensch in seiner Geschichte eine biologisch begründete Nähe mit der Natur und eine Affinität zu all jenen in ihr lebenden Lebewesen ausgebildet hat. Tiere stärken und bereichern unsere Beziehungen, sie tragen dazu bei, dass eine Verbundenheit zwischen Unbewusstem und Bewusstem, zwischen kognitiven und emotionalen Erfahrungsprozessen verbessert wird.
Fernab von wissenschaftlichen Erkenntnissen kann ich sagen, ich brauche für mein Wohlbefinden, meine Gesundheit und meine Psychohygiene Tiere und damit verbunden die Natur. Meine Hunde trösten mich, meine Pferde erden mich, zwingen mich meine Masken abzunehmen, im Hier und Jetzt zu sein. Ich brauche kein Fitnesscenter, keine Vitamin D Präparate und schon gar keine Schlafmittel. Den Hunden beim Spielen zuzusehen ist unterhaltsamer als jede Komödie im Fernsehen. In der Beratung sind meine Tiere so erfrischend und beschleunigen den Prozess. In der Unternehmensberatung lassen sie anfängliche Trainingswiderstände rasch verpuffen. Seminare in der Natur machen so viel mehr Spaß. Aber das weiß ich auch erst, seit ich Schreibtisch, Couch und Seminarräume durch Roundpen, Hängematte und Koppel ersetzt habe.
Ich bin sehr dankbar und glücklich, dieses Leben führen zu dürfen und es ist mir immer eine Ehre andere Menschen begleiten und führen zu dürfen.  Personal Coaching im tiergestützten Setting ist eine Bereicherung für uns Menschen. Probiere es aus, www.estutgut.com

Dienstag, 2. Mai 2017

Übung macht den Meister?

Liebes Coaching Tagebuch!

In den letzten Tagen spüre ich eine sehr große Anspannung und Nervosität. Ich schlafe schlecht und bin auch ein wenig genervt.

Ich habe mich entschlossen, mit meiner Noriker Stute bei einem Western Turnier zu starten. Natürlich liegt die Frage, warum ich mir das antue sehr nahe. Reiten soll Spaß machen und ein angenehmes Hobby sein, der Job und der Alltag sind anstrengend genug. Ja, das stimmt schon, aber brauchen wir Menschen nicht in allen Bereichen des Lebens ein Ziel. Ein Ziel, das es sich lohnt anzustreben?
Für die einen ist es ein losgelassenes Pferd, gelungene Zirkuslektionen, die Harmonie von Pferd und Reiter und vieles mehr. Für mich trifft all das zu, dennoch hat das Starten am Turnier schon eine ganz andere Faszination. Das ganze drum herum ist einfach sehr magisch. Da wird das Pferd auf Hochglanz gebracht, das Outfit von Pferd und Reiter aufeinander abgestimmt, denn man möchte ja sein Tier und sich selbst perfekt präsentieren.
Damit dann beim Bewerb alles gut geht, heißt es üben, üben, üben.
Ich meine mich zu erinnern, dass ich während meines Studiums gelernt habe, dass 10.000 Stunden den Unterschied zwischen Laien und Experten ausmachen. 10.000!!! Welch magische Zahl. Das kann, will und werde ich niemals erreichen. Gut, ich habe ja nicht den Anspruch ein Profi zu werden. Deswegen kann ich aufgrund meiner Ansprüche diese Zahl nach unten senken und etwas relativieren. Dann gehe ich eben von 5.000 Stunden aus. Aber auch diese Zahl ist nahezu unmöglich. Hier ein kleines Rechenmodell. Ich trainiere seit 7 Jahren im Durchschnitt (Wetter, Zeit, Krankheit, …) 2 Stunden wöchentlich, das sind dann pro Jahr 104 Stunden. In 7 Jahren sind das dann gezählte 728!!!! Stunden. Gut, manchmal war es dann vielleicht doch mehr, die 1.000 werde ich mit gutem Gewissen vollmachen. Aber dennoch noch immer viel zu wenig! Ich merke, wie ich beim Schreiben dieser Zeilen wieder angespannt werde. Wie soll ich bei so wenig Training eine tolle Leistung zeigen. Ein kurzes Zögern macht sich breit. Vielleicht doch den Start auf einen späteren Termin verschieben und fleißig weiter trainieren?
Aber dann würde ich wieder in meiner Komfortzone bleiben und manchmal ist es hilfreich diese zu verlassen. Deswegen die letzten Tage noch sinnvoll nützen. Denn Übung macht den Meister.
Dann habe ich eine neue Untersuchung gefunden, die sich mit 88 Studien zum Thema Höchstleistungen beschäftigt: Es zählt vor allem das Talent!
Nur zwölf Prozent der Leistung beruhen auf Übung, wie US-Forscher herausfanden. Im Journal „Psychological Science“ berichten Forscher um Brooke Macnamara, dass es zwar durchaus einen Zusammenhang zwischen Training und Leistung gibt, dass er aber viel kleiner ist als bislang gedacht. Nur 20-25% macht intensives Training im Sport aus. „Übung ist ohne Frage wichtig, aber eben nicht mal annähernd so wichtig wie Anhänger der Übungstheorie gedacht haben“, sagt Macnamara. Das ist ziemlich diplomatisch formuliert. Der Effekt von Übung ist so gesehen ja fast bedeutungslos. Motivierend ist diese Erkenntnis dann dennoch nicht! Was, wenn nicht Übung, beeinflusst denn maßgeblich die Leistung? Das gilt es nun zu untersuchen.
Für mich ist es einerseits klar der Spaß am Training und Selbstdisziplin! Beides glaube ich zu haben und deswegen werde ich die Zeit sinnvoll nützen, an den ein oder anderen Manövern noch etwas feilen und vor allem eines in den Vordergrund rücken: die Freude am Reiten.
Ich freue mich auf das Flair und das ganze rundherum. Gretl und ich werden unser Bestes geben. Wie weit unser Talent reicht, wird sich zeigen!
           
Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen.
Thomas A. Edison