Donnerstag, 31. Dezember 2015

Gut gerüstet in das neue Jahr!

Liebes Coaching Tagebuch!

Gut gerüstet in das neue Jahr - Der Jahreswechsel ist für viele Menschen gleichbedeutend mit Neuanfang. Was genau neu begonnen werden soll, kann nur jeder Mensch für sich selber definieren. Ein Single möchte endlich einen Partner finden, andere möchten ihre Kariere vorantreiben.
Da alle Ereignisse, vergangene wie zukünftige, miteinander verwoben sind, ist der Jahreswechsel der richtige Zeitpunkt, um Zukünftiges zu erkennen und Vergangenes neu einordnen zu können, Verbindungen zu entdecken und so anstehende Entscheidungen neu zu beurteilen. Es war ein sehr turbulentes, ein sehr bewegtes Jahr für mich. Ein Jahr unter dem Motto: Loslassen!
Ich musste die schwere Krankheit meiner Seelenhündin Dana akzeptieren, sie gehen lassen und somit ein geliebtes Wesen loslassen. Ein Prozess, der mir sehr schwer gefallen ist, der aber dann durch das Annehmen können ein sehr friedliches, ein sehr intimes Erlebnis war. Einige Monate danach bin ich einfach nur dankbar, dass ich 10 Jahre mit ihr verbringen durfte. Dana war ein ganz spezieller Hund und es ist sehr befreiend zu wissen, dass sie das auch weiterhin bleiben wird und darf.
Ich musste durch schmerzliche Erfahrung feststellen, dass ich von der eingefahrenen Kommunikation mit meiner Stute Fly loslassen musste. Es war eine große challenge wieder genau hinzuhören, hinzusehen, doch dadurch ergaben sich neue Möglichkeiten an unserer Beziehung zu arbeiten. Um eine Partnerschaft fair und ehrlich leben zu können bedarf es großer Sensibilität und Bereitschaft eingefahrene Wege zu verlassen. Umdenken war das Thema und ich bin ein großes Stück weitergekommen.
Es war ein Jahr der Selbsterfahrung. Aufgrund meiner Ausbildung wurde viel reflektiert, Prozesse in Gang getreten und „Schau ma uns das genau an“ war ständiger Begleiter. Eine „tierische“ Aufstellung hat mich zutiefst bewegt, schaffte Klarheit über Familienstrukturen und ich habe für mich meinen klaren Auftrag erkannt. Ich kann nur allen TierbesitzerInnen empfehlen sich auf dieses Experiment einzulassen. Nähere Infos folgen!
Ich habe 2015 viele Menschen in meiner Umgebung losgelassen. Ich habe mich von einigen Freunden distanziert, weil ich gereift bin und wir uns im Moment wenig zu sagen haben. Dennoch gibt es eine tiefe Verbundenheit, die zur richtigen Zeit wieder eine innige Freundschaft erlauben wird. Ich habe aber gelernt, dass viele meine Nähe nur aus Eigennutz gesucht haben. Loyalität und Fairness gibt es nicht, das zu erkennen tat weh, hat eine tiefe Krise zu Beginn des Jahres in mir ausgelöst. Aber in der Krise steckt nicht nur die Gefahr, sondern auch die Chance! Die Chance auf Veränderung ist spannend und bereichernd. Ich bin gestärkt aus dieser Krise gekommen, hege weder Groll noch Wut, sondern habe Verständnis. Das tut mir gut und erlaubt loszulassen.
Und es sind neue Menschen, reife Persönlichkeiten in mein Leben getreten, die mir gezeigt haben, dass bei reifen Persönlichkeiten andere Werte, andere Themen zählen.
Aufgrund dieser Erfahrungen habe ich für mich das neue Jahr unter dem Motto: Verantwortung definiert.
Was genau ich genau damit meine, lest ihr 2016 in meinem Coaching Tagebuch.
Nützen wir den Jahreswechsel und starten wir gemeinsam neu durch! 
PROSIT NEUJAHR!

Freitag, 4. Dezember 2015

Ich mache mir Sorgen!

Liebes Coaching Tagebuch!

Ich mache mir Sorgen um unser menschliches Wertesystem. Die Fronten zweier Parteien werden immer verhärteter, immer radikaler, immer mehr nur schwarz oder nur weiß. Vor allem in diversen "social medias" wird immer lauter, immer brutaler die eigene Meinung vertreten. Ich finde es gut, dass in einer Demokratie jeder seinen Standpunkt vertreten kann, aber oft macht der Ton die Musik.  

Wir alle kennen die Diskussionen rund um das Flüchtlingsthema. Pro und Contra treten dermaßen brutal gegen einander an, Graubereiche werden nicht gehört bzw. sind nicht erwünscht. Aber dieser schlechte Umgangston findet sich auch in anderen Bereichen wieder. Lasst mich eine Situation schildern, die mich persönlich sehr traurig gestimmt hat.

Wie ja allseits bereits bekannt, bin ich ein Fan der ungarischen Vorstehhunde, dem Magyar Vizsla. Und weil ich die Eigenschaften dieses Hundes liebe und er für mich der schönste Hund der Welt ist, habe ich mich in einer Magyar Vizsla Gruppe angemeldet. Ich mag die süßen Fotos, die gepostet werden, die Diskussionen rund um diese Rasse. Was ich aber gar nicht aushalte sind die Fronten, die sich im Moment verhärtet haben. Jagdhund versus Kuschelhund. Ja meine beiden Vischis sind Jagdhunde, mit all ihren Talenten was die Jagd anbelangt, aber sie sind auch beide Kuschelhunde, die den Kontakt zum Menschen brauchen und ja auch meine beiden tragen bei minus 10 Grad ein Mäntelchen. Ich finde mich in beiden Gruppen wieder und kann mich nicht für eine Front entscheiden. Ich akzeptiere beide Seiten und habe für mich den Graubereich entschieden!

Weiteres Beispiel: Vegetarier versus Fleischesser.
Ja ich bin Vegetarier, weil ich für mich diese Form der Ernährung gewählt habe, aber ich verdamme Fleischesser nicht. Wir sollten gemeinsam für artgerechte Tierhaltung und stressfreie Schlachtung einstehen. 

Ich grenze niemanden aus, akzeptiere unsere Demokratie, bin stolz auf unsere Meinungsfreiheit, auch wenn ich nicht immer nachvollziehen kann, warum mein Gegenüber so denkt. Deswegen hat mich Clare W. Graves so fasziniert. Die Graves Levels wurden in den 50er Jahren zur Beschreibung der menschlichen Natur entwickelt. Graves ging davon aus, dass sich als Reaktion auf bestimmte menschliche Existenzbedingungen bestimmte Wertesysteme entwickeln. Graves unterscheidet in seinem System acht Stufen (Level) der Entwicklung, die evolutionär durchlaufen werden. Das bedeutet, dass jeder von uns einzelne Stufen durchläuft und sich so je nach Umweltbedingung und eigener Persönlichkeit weiterentwickelt. Das Modell baut auf verschiedenen Entwicklungsstadien der Werte und Handlungsweisen von Personen, Teams oder Organisationen auf, die jedoch nicht gewertet werden. Es geht um die Passung von Werten, Strategien, Handlungen und den jeweiligen situativen Umweltbedingungen. Lasst mich ein paar Levels genauer unter die Lupe nehmen... 

Level 2: Sicherheit und Geborgenheit, Glaube an die Autorität eines Führers:
  • Tradition, Gehorsam, Sicherheit in der Gruppe sind die primären Wertesysteme.
  • Anerkennung der erbrachten Leistung und Sicherheit sind der Motor
  • Menschen auf Level 2 bilden Gruppen, die ihren Führer bedingungslos anerkennen und folgen.
  • Eigene Wünsche werden zu Gunsten des Forderungsprofiles des Chefs zurückgestellt.
    • Na habt ihr dazu ein paar Ideen?
    • Fallen euch spontan ein paar Namen ein?
    • Kommt ihr aus einer klassischen Familienhierarchie oder arbeitet ihr in einem hierarchisch streng geführten Unternehmen?
Level 3: Kontrolle und Macht - egozentrisch - Helden und Anführer
  • Unabhängigkeit, Mut, Herausforderung sind diesen Menschen besonders wichtig.
  • Sie brauchen sofortige Bestätigung und Bedürfnisbefriedigung und vor allem Macht.
  • Menschen auf Graves Level 3 sind autoritäre Anführer, die ihre Macht ausüben und genießen.
  • Da fallen mir spontan Diktatoren, Machos, Anführen von Gangs, radikale Umweltaktivisten und Tierschützer ein.
Level 5: Leistung und Erfolg - materialistisch - Gewinn und Kapitalismus
  • Wohlstand, Fortschritt, Erfolg, Prestige, Leistung stehen im Vordergrund
  • Motivation findet über Preise, Belohnungen, besserer Status statt
  • Für Menschen in Graves Level 5 zählen ausschließlich kapitalistische Werte, Ergebnisse, Gewinn, Erfolg.
  • Ziel ist Vermehrung materieller Ressourcen. 
  • Börsenmakler, Vermögensberater, Spitzensportler, karrierefixierte Workaholics uvm. 
    • Hand aufs Herz, wer findet sich hier wieder?
    • Übrigens der Großteil der Menschen zählt zu dieser Gruppe!
Level 6: Harmonie und Beziehung - personalistisch - Gemeinschaft und Gemeinsamkeit
  • Harmonie, Menschlichkeit, Gemeinschaft, Friede sind Eckpfeiler ihres Wertesystems.
  • Gegenseitige Ermutigung und Unterstützung, "die Gemeinschaft" sind Hauptmotivation
  • Das Hauptziel von Menschen des Level 6 ist es Frieden im Inneren und mit allen anderen Menschen zu finden.
  • Entscheidungen werden nur gemeinsam getroffen.
  • Wenn es sein muss, opfern sie sich selbst zum Wohle der Gesellschaft auf. 
  • Sozialarbeiter, Seelsorger, Tierschützer, Greenpeace, Friedensbewegung, kurz die „Gutmenschen“ :-)
    • Ich bin fest davon überzeugt, dass der Großteil meiner LeserInnen hier zu finden sind! 
Level 7: Zusammenhänge und Lösungen - systemisch/integral
  • Systemisches Denken, Flexibilität, Kompetenz und Freiheit zeichnet sie aus.
  • Ziele werden selbst gesetzt, nur die innere Motivation zählt. 
  • Nur etwa 1% der Menschheit!
  • Menschen des Graves Level 7 haben als Lebensziel, die Menschen wieder mit der Natur vertraut zu machen
  • die Welt in ein Gleichgewicht der Ressourcen zu bringen.
  • Ganzheitliches Denken ist für sie wesentlich.
    • Und genau dieses ganzheitliche Denken erlaubt es mir Graubereiche zu erkennen!
Es gibt mehr als nur richtig und falsch, Wahrheit oder Lüge, Jagdhund oder Kuschelhund, Pflanzen(fr)esser versus Fleisch(fr)esser. Ich nehme mir die Freiheit überdimensional zu denken, ganzheitlich und ich übe mich in Akzeptanz zu anderen Meinungen. Meine Aufgabe als Coach im tier- und naturgestützten Setting ist es, Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Wertfrei, respektvoll und bei jeder Begegnung wieder neu und direkt!

Mittwoch, 18. November 2015

Back on track und überglücklich!

Liebes Coaching Tagebuch!

Es sind bereits einige Monate nach meinem Abgang von Fly vergangen. Wie Du ja bereits weißt haben mein Pferdchen und ich einige Wochen gebraucht, um uns körperlich zu erholen. Die Zeit hat in diesem Fall für uns gearbeitet. Aber wie sieht es jenseits der körperlichen Schmerzen aus? Was bedeutet das für unsere Mensch- Tier Beziehung.

Von Wut, über Verzweiflung, Selbstvorwürfe und Angst, alles habe ich durchlebt. Eine echte Hochschaubahn der Gefühle. Auch in meinem Kopf herrschte Chaos. Ich habe nicht zugehört, war nicht achtsam und habe auch ein Stück weit Fly`s Vertrauen missbraucht. Warum fragst Du? 

Weil meine Stute mich mehrmals auf Schmerzen im Rücken aufmerksam gemacht hat und ich meine Bedürfnisse (sie zu reiten) über ihr Wohlbefinden gestellt habe. Mein Ehrgeiz war mir wichtiger. Nun stellt sich natürlich sofort die Frage, wann mir in meiner beruflichen oder auch privaten Laufbahn mein Ehrgeiz noch wichtiger war? Darüber werde ich noch viele Nächte nachgrübeln.

Aber auch ich habe Vertrauen zu Fly verloren. Aus Respekt wurde schlagartig Angst. Dass Angst hemmt, wissen wir alle. Und da es keine Zufälle gibt stolperte ich über ein für mich sehr wertvolles Buch. "Seelenkraft der Pferde" von Nanda van Gestel-van der Schel. Die Autorin beschreibt eine sehr ähnliche Szene mit ihrer Stute. Auch sie brauchte etwas Zeit sich vom Unfall zu erholen. Das gab mir Sicherheit. War ich doch nun mit meinem unguten Gefühl nicht mehr alleine. Und mir wurde ein Stück weit klarer, warum sich Fly MICH als Besitzerin ausgesucht hatte. Das spornte mich an erneut an unserer Beziehung zu arbeiten.

Wir haben viele gemeinsame Stunden im Round pen verbracht, waren ausgiebig spazieren und es gab sie die Zeit der Zweisamkeit. Nur Fly und ich. Und wir näherten uns wieder an. Auf der Weide wieherte sie mir freudig entgegen und in ihren Augen spiegelte sich wieder diese Sanftheit, die ich lange nicht mehr gesehen hatte. Sie genoss es gestreichelt zu werden und oftmals war es einfach nur Stille, die uns verband.

Anfänglich hielt sie beim Satteln noch sehr die Luft an, war verspannt. Ich war sehr vorsichtig und zögerlich. Nein falsch ausgedrückt, wohl eher ängstlich. Das hat sich natürlich wieder auf das Pony übertragen. Mir wurde klar, dass diese neue Art der Kommunikation Fly noch mehr verunsicherte und so beschloss ich, wieder ich zu sein. Ich bin kein leiser, ruhiger und besonnener Mensch. Ich habe eine große Körpersprache, bin temperamentvoll und manchmal auch eher laut. Diesen Umgang kannte sie und siehe da, satteln war nicht mehr das Thema.

Ich wollte aber nichts übereilen, wollte uns und unserer Beziehung Zeit geben. Ich wusste, ich werde den richtigen Zeitpunkt wieder in den Sattel zu steigen, spüren und ich werde Fly um Erlaubnis fragen. 

Am 30.10. war es dann soweit. Fly lief mir wiehernd entgegen und wirkte bereits beim Satteln des Bareback Pads (eine Art Polster, ermöglicht beim Reiten einen engen Kontakt zum Pferd) hoch motiviert. Gemeinsam mit Wynono gingen wir zum Viereck. Ich war aufmerksam und achtsam. Wir vertrauten uns wieder gegenseitig und aus Angst wurde abermals Respekt. Ich bat sie um Erlaubnis mich aufsteigen zu lassen und auf mich zu Beginn Acht zu geben. Sie war völlig entspannt und signalisierte mir, dass es in Ordnung war. Ich stieg auf und ging im Schritt los. Anfangs war mir schon noch etwas mulmig zu mute, aber nach ein paar Schritten war es wie immer. Meine Prinzessin und ich waren wieder ein Team. Ganz vorsichtig näherten wir uns den Stangen am Boden und ritten einen einfachen Trail. Fly war entspannt, hörte auf die feinsten Hilfen und war mit Eifer bei der Sache. 

Unsere Trainerin sagte: "Fly is back" und ich hatte Tränen in den Augen. 

Es war ein so tolles Gefühl wieder gemeinsam Freude am Reiten zu haben. Wie sehr hatte ich dieses Gefühl vermisst! Freude am Reiten hatte ich offensichtlich schon lange nicht mehr. Und das schon weit vor dem besagten Tag. Ich habe viel zu viel geübt, bin unzählige Pattern (Geschicklichkeitsaufgaben) geritten und war im Umgang mit Fly viel zu verbissen. Unsere heißgeliebten Ausritte habe ich vernachlässigt, genauso wie unsere "Beziehungsebene". 
Im Nachhinein betrachtet waren 3 gebrochene Rippen einfach notwendig um den eingeschlagenen Weg zu verlassen. Eine Prellung hätte mich wahrscheinlich nicht wach gerüttelt. Erst durch diese enorm schmerzliche Erfahrung bin ich aufgewacht. 

Ähnliche Muster habe ich in der Vergangenheit in Beziehungen zu Menschen erlebt. Häufig brodeln Kränkungen und Konflikte auf kleiner Flamme, aber sie brodeln. Erst wenn es zu einem heftigen Streit kommt werden diese an- und ausgesprochen. Streitereien sind auch oft sehr kränkend und tun weh. Aber wenn beide Seiten bereit sind diese Konflikte auszutragen, eröffnet sich danach eine neue Beziehungsebene. Das habe ich bereits in früher Kindheit gelernt. Und jede Auseinandersetzung hat uns näher gebracht. Alles wurde ausgeredet, manchmal auch heftig und laut ausdiskutiert, aber danach war es immer besser. Ein Stück weit MEHR Beziehung, MEHR Vertrauen und MEHR Respekt.

Fly, mein Pferd, mein Therapeut, meine Lehrerin und der Spiegel meiner Seele!

Donnerstag, 5. November 2015

...wie Deine Mutter!

Liebes Coaching Tagebuch!

"Du bist genauso wie deine Mutter!" Dieser Satz klingt für uns Frauen wie ein Vorwurf. Schließlich haben wir uns schon oft über die Macken unserer überfürsorglichen, ständig nörgelnden Mutter geärgert. Als deren Ebenbild bezeichnet zu werden, empfinden wir daher als "Beleidigung". Doch es bleibt nicht aus, dass mit zunehmendem Alter bestimmte Ähnlichkeiten offenkundig werden und daher auch anderen Menschen auffallen. Dabei spielen nicht nur die Gene eine wichtige Rolle.
Die frühkindliche Prägung ist entscheidend:
Es sind vor allem die ersten Lebensjahren, in denen die Grundsteine für die spätere Entwicklung  eines Kindes gelegt werden. PsychologInnen sprechen hier von der frühkindlichen Prägung. In den meisten Familien sind in dieser Phase die Mütter sehr präsent. Ich gehörte zu den glücklichen Kindern, deren Mutter in den ersten 5 Lebensjahren ständig verfügbar war. Kein Wunder, dass ich als Mädchen mehr von meiner Mutter als von meinem Vater übernommen habe. Mit 2 Jahren habe ich genau wie andere Mädchen und Burschen mein eigenes Ich entdeckt und individuelle Wünsche geäußert.  Diese Entwicklung ist mit einer Abgrenzung verbunden, die in meiner Pubertät schließlich zur Rebellion geführt hat. Spätestens dann wollte ich nicht mehr hören, dass ich ganz nach meiner Mutter komme und bemühte mich, in meinem Äußeren und meinem Verhalten anders zu sein. Ob bunt gekleidet, wie ein Kanarienvogel oder blass, stark geschminkt mit blauschwarzem Haar. Ich wollte einfach anders sein. Ich war schlampig, faul, schlief bis mittags einfach nur um anders zu sein. Ich habe mich stark von meiner Mama distanziert, abgegrenzt und war in dieser Phase bestimmt oft sehr ungerecht und gemein. Doch was immer ich auch tat, meine Mutter war immer für mich da. Darauf konnte ich mich verlassen, und dieses Gefühl gab mir Sicherheit!

Ähnlichkeiten werden mit den Jahren auffälliger:
Übereinstimmungen zwischen Tochter und Mutter fallen in jungen Jahren weniger stark auf. Das mag unter anderem daran liegen, dass sich markante Gesichtszüge erst später entwickeln. Zudem haben Töchter das Bild der Mutter, wie sie als junge Frau aussah, nicht in der Erinnerung. Ich habe viele Kinderfotos meines Papas gesehen. Von meiner Mama gab es kaum welche und die habe ich nicht in meiner Erinnerung gespeichert.  Somit ist es für mich schwer, einen konkreten Vergleich zu ziehen. 
Außerdem haben in der Kindheit immer alle gesagt, ich sehe aus wie mein Papa. Mit zunehmendem Alter jedoch wurde das anders.  Ähnliche Gesichtszüge wurden immer offensichtlicher. Außerdem fallen mir immer mehr Eigenschaften auf, in denen ich meine Mutter erkenne. Eigenheiten, Verhaltensmuster wurden übertragen. Ich räume Schuhe meiner BesucherInnen auf die gleiche Art und Weise weg, wie meine Mama. Zu meinem Patenkind sage ich das gleiche bestimmende:" Binde dir die Haare zusammen", wie ich es in meiner Kindheit so oft gehört habe. Und ich habe diesen Satz gehasst. Je öfters ich ihn hörte, umso weniger trug ich einen Zopf. Heute trage ich meine Haare kaum mehr offen;-)

Mit Mitte Vierzig kommt die Erkenntnis: 
Selbst wenn wir uns dieser Mechanismen bewusst sind, ist es kaum möglich, sich dagegen zu wehren. Sobald es eine emotionale Nähe gibt, übernimmt man immer Eigenschaften - ob man will oder nicht! 
Spätestens mit 45 Jahren, dreimal darfst du raten liebes Tagebuch, wie alt ich bin, stellt man dann mit Erschrecken fest, dass man doch von der Mutter emotionale Eigenschaften übernommen hat. Ich bin manchmal ähnlich ungeduldig, mache mir zu viel Sorgen und  räume ständig auf."
Doch Hand aufs Herz -  nicht alle Eigenschaften unserer Mütter sind negativ. Auch wenn es an meiner Eitelkeit nagt, wurden mir viele Dinge in die Wiege gelegt, von denen ich noch heute profitiere!

Mit negativen Eigenschaften besser umgehen:
Ein komplettes Rückgängigmachen der mütterlichen Prägung ist unmöglich. Die Mutter bleibt nun mal die wichtigste weibliche Leitfigur in unserem Leben. Und ich bin heute sehr dankbar so eine Mutter zu haben, denn so wie sie ist, ist sie für mich die beste Mutter der Welt! 

Coaching im tiergestützen Setting ist perfekt geeignet um vernünftig mit den mitgegebenen Eigenschaften umzugehen.  Im Leitstutenseminar kannst Du Dir deine mütterliche, weibliche Leitfigur bewusstmachen.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Das Tier als Schlüssel!

Liebes Coaching Tagebuch!
 
Sei aufmerksam und achtsam! Ein sehr hoher Anspruch, denn wir Menschen nehmen nur selektiv wahr. Das bedeutet, dass bei der Wahrnehmung nur bestimmte Aspekte der Umwelt aufgenommen und andere ausgeblendet werden.  
 
Dies ist erforderlich, um die Fülle an Informationen überhaupt bewältigen zu können. Argumente, die die eigene Position stützen, werden dabei meist stärker wahrgenommen als solche, die sie beschädigen. Jeder Mensch nimmt die Welt auf eine ganz subjektive und individuelle Weise wahr, d. h., stets in Ausschnitten, Verzerrungen, Verkleinerungen, Vergrößerungen usw., und erst durch eine Interpretation dieses Ausschnitts werden die Daten der Umwelt zu Informationen. 
Jede schwangere Frau kennt die Situation in Einkaufsstraßen unendlich viele Schwangere zu sehen und wahrzunehmen, obwohl nicht überproportional viele Frauen schwanger sind. Die selektive Wahrnehmung lässt den Blick einfach abschweifen.
Ich habe mein jetziges Auto vor dem Kauf niemals wahrgenommen. Im Moment bin ich der Meinung ausschließlich dieses Auto zu sehen. Für mich ist es das meist verkaufte Auto 2015, die Verkaufszahlen sagen jedoch etwas anderes.

Tiere haben keine selektive Wahrnehmung. Sie nehmen alles wahr und filtern nicht. Das macht sie als Co Trainer so wertvoll, denn sie lernen uns Menschen wieder bewusster wahrzunehmen, nicht zu filtern bzw. eigene Muster zu verlassen. Wir Menschen werden dadurch im Umgang mit Menschen offener, kreativer und feinfühliger.
 
Zum Beispiel durch das Beobachten von Pferdeherden werden wir achtsamer. Jede Bewegung, jede Stellungsveränderung können wertfrei aufgenommen werden. Wichtig dabei ist nur zu sagen, was ich sehe. Interpretationen sind zu diesem Zeitpunkt unerwünscht. Beispiel: Ohren anlegen, Positionswechsel, wer trinkt zuerst, wie sieht das Fell aus, wer hat Schrammen, wer steht gut im Futter,….
Durch Sammeln der eigenen Beobachtungen entsteht langsam ein Bild, dieses darf dann interpretiert werden. Umso mehr Informationen wir Menschen gesammelt haben, umso stimmiger wird in weiterer Folge die Interpretation.
 
In der Begegnung mit Menschen nehmen wir uns nicht die Zeit. Unser Gegenüber wird „gescannt“ und innerhalb von wenigen Sekunden „schubladisiert“. In den wenigsten Fällen wechseln wir diese Schublade.
 
Auch als Coach laufe ich manchmal Gefahr zu schubladisieren. Deshalb finde ich die Arbeit im tiergestützten Setting so wertvoll, denn unsere Co Trainer, die Tiere, agieren anders. Sie bewerten ihr Gegenüber täglich neu, sind wertfrei und nicht nachtragend.
 
Sie sind der Spiegel der Menschen und glaube mir liebes Tagebuch, nach der Begegnung mit den Pferden habe ich meine(n) Klientin/ Klienten häufig anders wahrgenommen. Mein entscheidendstes Erlebnis war mit einem Klienten. Groß, gut trainiert, ein Arnold Schwarzenegger unter meinen Klienten. Er arbeitet als Türsteher in angesagten Wiener Clubs. Kurz gescannt und schon „schubladisiert“. Sehr männlich, sehr stark, Macho, aggressiv.
 
Schon die erste Begegnung mit den Hunden hat mich erstaunt. 
 
Beide Rüden legten sich zu seinen Füßen und der Klient streichelte, nein er liebkoste August und Benji. Seine Gesichtszüge veränderten sich und er wirkte ganz sanft und liebevoll. Nach ausführlicher Anamnese gingen wir dann gemeinsam zu den Pferden.
„Fly my Way“ war auch diesmal mein Co Trainer, besser gesagt meine Co Trainerin. Als Leitstute ist sie besonders kritisch. Zunächst einmal sollten sich die beiden nur kennenlernen, Hallo sagen, sich annähern. Fly sah diesen Arnold Schwarzenegger und reagierte sofort ehrlich, unverfälscht und wertfrei. Sie näherte sich an, senkte den Kopf und ließ sich streicheln. In ihren Augen spiegelten sich Sanftheit, Sensibilität und Vertrauen. 
 
Diese Begegnung half uns beiden in der gemeinsamen Arbeit ganz andere Aspekte einfließen zu lassen. Das Pferd war mal wieder der Schlüssel!

In nur wenigen Coaching Einheiten hatten wir unser definiertes Betreuungsziel erreicht. mehr Infos

Freitag, 2. Oktober 2015

Wer nicht hören will...!

Liebes Coaching Tagebuch!

„Wer nicht hören will, muss fühlen“ ist ein Sprichwort, das viele von uns kennen, wurde mir im wahrsten Sinne des Wortes zum Verhängnis. Doch fangen wir mal ganz vorne an.
Unser ganzes Leben besteht aus Kommunikation.  Sofern wir der deutschen Sprache mächtig sind sollte das doch ganz einfach sein. Dennoch vergessen wir, dass Kommunikation aus mehreren Teilen besteht. Die größte Bedeutung geben wir dem gesprochenen Wort, dabei macht die verbale Kommunikation nur 10% der gesamten Kommunikation aus.
 
10%!!! Das ist nicht viel, wenn wir berücksichtigen, dass 30% paraverbal ablaufen. Wie ist die Lautstärke, die Tonhöhe, das Sprechtempo und die Betonung. Denken wir nur an eine gemeinsame Autofahrt mit unserem Partner oder Partnerin. Unser(e) BeifahrerIn macht uns auf die grüne Ampel aufmerksam. An und für sich nur eine Beschreibung, die Ampel ist grün! Aber was löst das in uns als FahrerIn aus. Ich würde es als Aufforderung verstehen schneller zu fahren. Dahinter steckt die Botschaft: „geh bitte fahr nicht schon wieder wie eine Schnecke“ oder „gib Gas, ich bin spät dran“..! Ganz schnell verliert das verbale Wort an Bedeutung. Wir achten penibel genau auf Lautstärke, Betonung und Tempo.
 
Noch komplizierter wird Kommunikation, wenn wir beachten, dass 60% nonverbal ablaufen. Wie ist die Körpersprache, die Mimik unseres Gegenübers. (Nähere Infos:  Equiperience erleben klick). 60% läuft jenseits von Sprache ab, dennoch geben wir viel Geld für Weiterbildungen und Seminare ausschließlich im verbalen und paraverbalen Bereich aus.

  • Aber wissen wir wirklich wie wir auf andere wirken?
  • Sind wir uns unserer nonverbalen Kommunikation bewusst?
Ich kann diese beiden Fragen mit einem ganz klaren JEIN ;-) beantworten.

In meiner Arbeit als Coach im tiergestützten Setting zeigen mir unsere Tiere nonverbale  Kommunikation auf. Es gibt Tage, da kommuniziere ich klar und deutlich, bin kongruent und wert, mir zu vertrauen und mich zu respektieren. Aber es gibt auch diese Tage wo alles anders ist. Wo ich genervt, nervös, wütend, zornig oder unsicher bin. Vor allem meine Stute „Fly my Way“ ist ein perfekter Spiegel meines Gemütszustands. Sie zeigt mir immer klar und unverfälscht auf, wo ich stehe und ob es sich lohnt, mir zu vertrauen. Das sind dann die Momente, wo ich inne halte und an meiner Körpersprache und meiner seelischen Verfassung arbeite.
Ich bin jedes Mal zutiefst ergriffen, wenn Fly mir diese Möglichkeit und Chance gibt.

Aber wie sieht es umgekehrt aus?

Achte ich auf jedes Anzeichen, lasse ich mich auf unsere Form der Kommunikation zu 100% ein? Nein, leider nicht immer!
Fly versuchte mir immer wieder zu sagen: „Etwas stimmt nicht mit mir, mir tut meine Rücken weh, mein Genick schmerzt, bitte gib Acht auf mich, ich bin nicht in der Lage geritten zu werden!“ All die sanften Vorzeichen, einer ganz besonders liebevollen Kommunikation habe ich nicht gesehen, selbst größere Unmutsäußerungen habe ich überhört. Ich wollte eine Trainingseinheit unter dem Sattel wahrnehmen, ohne Wenn und Aber. Die einzige Möglichkeit die meine Stute nun hatte auf ihre Schmerzen aufmerksam zu machen war mich loszuwerden. Alle ReiterInnen unter euch wissen was das bedeutet. Von leichtem Bocken, über Steigen über heftiges Buckeln, alles nur um den Reiter und die Schmerzen loszuwerden. Gesagt, getan. Fly hat gewonnen und es dann doch geschafft mich abzuwerfen.
Und dann lag ich da am Rand des Vierecks und rang nach Luft. Kein angenehmes Gefühl! Auch wenn mir der Schock noch in den Gliedern saß war mir bewusst, das schaut nicht gut für mich aus. Ich will die Fahrt ins Krankenhaus und die Schmerzen nicht näher beschreiben.
Fazit: 3 gebrochene Rippen. Das tut echt weh, aber abgesehen von den körperlichen Schmerzen war ich zutiefst gekränkt und enttäuscht.

Gekränkt und enttäuscht von MIR!

Diese wundervolle Stute hat mir seit Jahren vertraut, mich als Leitstute akzeptiert und mich respektiert und mit einem Mal war alles was wir uns gemeinsam aufgebaut haben dahin. Vergessen, zerstört!

In den langen Wochen meiner Genesung hatte ich nun Zeit mich auch um Fly`s Gesundheit zu kümmern. Chiropraktische Behandlungen, Massagen und vertrauensbildende Maßnahmen prägten unseren Alltag. Körperlich sind wir nun beide wieder fit, nur das Erlebte sitzt tief. Fly muss wieder vertrauen zu mir fassen und deswegen nütze ich die Zeit für Wohlfühl - Massagen, Spaziergänge und Ausritte als Handpferd. Die Arbeit im Round Pen tut uns beiden gut und langsam wächst das gegenseitige Vertrauen. Auch den Sattel kann Fly mittlerweile wieder akzeptieren. Wann der richtige Zeitpunkt ist, wieder in diesen zu steigen, wird sie mir sagen. Und diesmal höre ich hin, bin achtsam und nehme jede Form der Kommunikation wahr.

Den richtigen Zeitpunkt bestimmt mein Pferd, denn ich weiß, wenn es für sie wieder in Ordnung geht, wird Fly auf mich aufpassen und auch ich kann erneut vertrauen.

Was ist nun das therapeutische Outcome dieser Geschichte?

Ich muss immer und überall auf nonverbale Kommunikation achten. Ich muss achtsam und behutsam mein Gegenüber wahrnehmen, auf meinen Bauch hören und Menschen dort abholen, wo sie stehen. Respekt und Vertrauen müssen erarbeitet werden und dürfen durch nichts erschüttert werden.

Wie diese Erfahrung meine Arbeit als Coach im tiergestützen Setting nachhaltig beeinflussen wird lest ihr im nächsten Eintrag.

Montag, 7. September 2015

Ziegen Trekking

Liebes Coaching Tagebuch!

Neulich habe ich mich für ein Ziegen Trekking angemeldet. Ich war neugierig und gespannt wie es denn sein wird mit einer Herde freilaufender Ziegen zu wandern. Bleibt wirklich die ganze Herde zusammen, werden wir die Ziegen verlieren?

Das waren meine ersten Gedanken zu diesem außergewöhnlichen Abenteuer. Ort und Uhrzeit waren klar definiert, auch bezüglich Kleiderordnung wurden wir im Vorfeld informiert. Pünktlich sind alle Wanderfreudigen beim Treffpunkt erschienen. Lustigerweise waren es nur Frauen, die dieses Erlebnis wagen sollten. Unser „Wanderführer“ hat sich kurz vorgestellt und uns ein paar Grundregeln erklärt. Wir sollten als Gruppe immer zusammenbleiben und uns zu Beginn nur auf uns und die Ziegen konzentrieren. Wir sollten das still und bewusst machen, small talk war nicht angesagt. Eine klare Anordnung bzw. Instruktion wie ich meine.

Wir warteten gemeinsam auf die Ziegen. Diese liefen auf uns zu. Ich muss ehrlich gestehen es wird einem schon etwas mulmig, wenn diese Tiere mit diesen doch beachtlichen Hörnern auf dich zulaufen und ein wenig Chaos in unsere Gruppe brachten. Wir sollten konsequent unseres Weges gehen und durften nicht ausweichen. Gesagt, getan.
Ich ging flott und selbstbewusst des Weges. Ließ mich nicht abdrängen, hielt tatsächlich meine Klappe. Dadurch kam ich in einen sogenannten „flow“ und ganz schnell herrschte Struktur in der gemischten Wanderherde. Ich habe es sehr genossen, im Einklang mit der Natur gemeinsam mit den Ziegen zu wandern. Ich begriff wie wichtig Struktur ist. Ohne Struktur, ohne konkreten Auftrag wären wir als Wandergruppe niemals aus dem anfänglichen Chaos heraus gekommen.
Struktur ist für Menschen in Führungspositionen das um und auf. Ob AbteilungsleiterInnen, GeschäftsführerInnen, LehrerInnen, PsychotherapeutInnen oder Mütter, jeder der führt braucht eine ganz klare Struktur. Ähnlich dieser Ziegenherde.

Nach einer gewissen Zeit konnte ich mich auf die Tiere konzentrieren. Wer war die Leitziege? Welche Aufgabe hatte sie inne? Wer waren die „Soldaten“ und wer war das „Schlusslicht“, das aufpasste niemanden zu verlieren. Die Aufgaben waren klar definiert und vergeben und jede einzelne Ziege hielt sich an ihre Rolle. Anders als bei uns Menschen. Wie oft sind Rollen nicht eindeutig definiert. Wie häufig verlieren wir diese Rolle aus den Augen, wollen einmal Leitziege und dann auch wieder Schlusslicht sein. Dieses wechseln ohne Struktur führt zu Chaos. Zu Chaos in uns und zu Chaos in Unternehmen, in der Familie, in der Betreuung. Nach ca. 30 Minuten merkte ich Unruhe in der Ziegenherde.

Was war passiert? Ich bemerkte, dass wir 8 Frauen nicht mehr zusammen waren. Es haben sich kleine Grüppchen gebildet und eine einzelne Frau wurde von der Ziegenherde, wie soll ich sagen, isoliert. Es war dieser Dame nicht mehr möglich mit dem Rest der Frauen zu wandern. Was wollten uns die Ziegen damit sagen? War sie eine Ausgestoßene oder doch das beschützende Schlusslicht? Darüber werde ich noch oft nachdenken. Mir fallen einige Situationen in meinem Leben ein, wo genau das passierte. Mir fällt ein Beispiel aus meiner Volksschulzeit ein. Da gab es das eine Mädchen das immer als letzte ging, das niemals wirklich Anschluss fand. Ähnlich wie die Ziegen waren wir als Kinder ähnlich „brutal“. Ich bin nachdenklich, etwas traurig. 

Wie oft habe ich als Trainerin ein solches Gruppengefüge übersehen? Mit Sicherheit das ein oder andere Mal. Schuldgefühle machen sich breit. Ein tief bewegendes Erlebnis! Könnte ich ähnliche Situationen in Zukunft verhindern und wie? Durch das Einbeziehen einer dritten Person, eines Tieres, eröffnen sich neue wertvolle Aspekte:
  • Das Therapietier spielt in diesem Gefüge mit, übernimmt in Form einer Symbolbeziehung zur Klientin/zum Klienten eine wichtige Funktion, aber auch oft Last.
  • Der Coach kommt dabei aus der Übertragungsbeziehung frei, wird ein Beobachter der Beziehungsszene KlientIn – Tier und kann gestaltend und moderierend eingreifen. Das schafft großartige neue Spielräume zur Veränderung!!!
  • Der Coach kann die Gegenübertragung des Tieres beobachten!!!!! Wie reagiert ein wertfreier Dritter, das Tier, auf meine(n) KlientIn, auf die Gruppe? 
  • Dies ist eine einzigartige Chance für Teambuilding, Managementseminare, Persönlichkeitsentwicklung und Führungskräfte Coaching!
Das macht die Arbeit mit Tieren im Coaching so einzigartig und wundervoll. Ich bin am richtigen Weg, darf Menschen dienen und das ist großartig!

Mittwoch, 12. August 2015

Mein Herz zerreißt!

Liebes Coaching Tagebuch!

Mir zerreißt es zeitweise mein Herz. Ich habe vor Tagen eine schwere Entscheidung treffen müssen. Eine Entscheidung die wahrscheinlich überfällig war. Ich musste meine Seelenhündin Dana gehen lassen. Dana hat mich 10 Jahre durch Höhen und Tiefen begleitet. Sie war ein ganz besonderer Hund. Warum fragst du mich liebes Tagebuch?
Weil wir eine tiefe Bindung hatten, weil sie sehr temperamentvoll war. Meine Mutter sagte immer, sie erinnert Dana an mich, als ich noch jung war. Dana war schwer müde zu bekommen, sie wollte immer beschäftigt werden, aber war andererseits der bravste Bürohund. Auch wenn du von Anfang an weißt, dass irgendwann mal dieser Zeitpunkt kommen wird, ist er doch tief verdrängt. Jetzt war er da, am 17.07.2015 ist sie ganz sanft eingeschlafen. Und es war so friedlich, so still.....

Ich weiß,  dass ich mich mit meiner Trauer aktiv beschäftigen muss, sie ist nicht vergleichbar mit einer Krankheit, bei der ich Medikamente einnehme und mir  ausreichend Ruhe gönnen muss. Auch kann mir niemand meine Trauer abnehmen, ich kann ihr nicht entgehen oder gegen sie ankämpfen.  

Die 4 Phasen der Trauerbekämpfung werden mir nicht erspart bleiben.
  1.  Schock – nicht wahrnehmen wollen: Diese Phase kann Stunden aber Monate dauern. Bei mir hat es eine Nacht gebraucht um das zu begreifen. Für mich war es wichtig und richtig alle Hundesachen zu entfernen. Decken, Hundekissen, Futternapf, ein paar Leinen und Halsbänder sind gewaschen und verpackt. Ein Tierheim freut sich bestimmt über diese Sachspenden. Ein für mich ganz besonderes Halsband werde ich aufheben, in einer wunderschönen Schachtel soll es immer bei mir bleiben. Und ihre Asche bekommt einen ganz besonderen Platz in meinem Garten. Ein wunderschöner Hortensienstrauch wird mich immer an Dana erinnern.
  2. Phase der aufbrechenden Gefühle: Es wechseln tiefe Verzweiflung, Angst und Hilflosigkeit. Ich habe massive körperliche Begleiterscheinungen, bei mir äußert sich das seit Tagen mit Appetitlosigkeit, Durchfall und Ruhelosigkeit. Andere wiederum haben Fressanfälle, Verstopfung und klagen über Schlaflosigkeit. Diese Phase kann andauern, solange bis man den Tod akzeptieren kann.
  3. Phase der langsamen Neuorientierung: In ihr findet der Trauernde sich mit dem Verlust ab. Aktivitäten werden wieder aufgenommen und man denkt an schöne gemeinsame  Zeiten zurück.
    Ich glaube ich bin dabei die Phase 3 zu durchlaufen. Ich schaue mir gerne alte Bilder an. Denke an unsere schönen Erlebnisse mit Freude zurück. Ich erzähle gerne meinen Freunden lustige Erlebnisse. Immer in Erinnerung bleiben wird mir, dass Dana als Welpe und Junghund mich überall hin begleitet hat. War ich im Badezimmer, war sie es auch. War ich in der Badewanne, war sie es auch. Das war echt herzig als dieser kleine Hund mit 12 Wochen mit einem Satz in der Wanne war. Zum Glück haben wir das nicht beibehalten, denn einen 25kg schweren Hund will wohl niemand in der Wanne haben, zumindest nicht gemeinsam.
  4. Neues, inneres Gleichgewicht: Neues seelisches und körperliches Gleichgewicht. Das wird noch eine Zeit dauern, aber ich bin am richtigen Weg, denn ich denke bereits jetzt dankbar an die gemeinsame Vergangenheit zurück.
"Die Zeit heilt keine Wunden! 
Was wir mit der Zeit anfangen, ist bedeutend für unsere Heilung!"

Der Trauerprozess muss aktiv durchlebt werden. Wir brauchen die Zeit, um unseren Schmerz, unseren Ärger, unsere Ängste zu verspüren. Wir brauchen die Zeit, um wieder genießen zu können und wir werden uns neu orientieren.

Die Trauerphasen sind für uns alle gleich. Unabhängig davon ob wir einen geliebten Menschen oder ein Tier verloren haben, aber die Dauer ist vom Alter, der Nähe des zu Betrauernden abhängig. Und die eigene Persönlichkeit mit diesem Thema umzugehen ermöglicht unterschiedliche Zugänge. Mir haben in den letzten Tagen viele liebe Menschen zugehört, mit mir geweint, mich in den Arm genommen und waren einfach nur da. Dafür bin ich euch allen sehr dankbar, ihr könnt mir zwar den Schmerz nicht nehmen, aber ihr lasst mich damit nicht alleine und das fühlt sich gut an.

„Wer im Herzen seiner Lieben lebt, ist nicht tot, sondern nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird!“
Run free  - meine über alles geliebte Dana!

Dienstag, 7. Juli 2015

Salutogenese

Liebes Coaching Tagebuch!

Seit ein paar Tagen geistert der Begriff Salutogenese in meinem Geist herum. Salutogenese ist die Lehre der Gesundheit und somit genau das Gegenteil zur Pathogenese, der Medizin. Ich finde dieses Thema extrem spannend, denn wir sollten uns viel häufiger überlegen, was uns denn gesund hält und nicht was uns krank macht.
Ich bin ja zugegebenermaßen ein Angsthase und versuche ein gesundes Leben zu führen. Ich habe mit dem Rauchen aufgehört, weil ich mich vorm Lungenkrebs fürchte. Ich bewege mich ausreichend und regelmäßig, um mein Herz gesund zu halten. Außerdem esse ich ausgewogen und bin normalgewichtig, weil ich die Folgeerkrankungen von Übergewicht fürchte. Aber ist Angst wirklich der richtige Ansatz, die richtige Motivation? Ich bin ja permanent damit beschäftigt zu vermeiden!
Als Salutogenese Begeisterte würde ich nicht strikt nein zum Rauchen sagen, die Lebensqualität ist wichtiger. Selbstverständlich ist rauchen schädlich, das weiß nun jedes Kind, aber lieber einige wenige Zigaretten mit Genuss, als täglicher Stress mit Entzugserscheinungen.
Das 21 Jhd. ist zum Fitnesszeitalter geworden. Jedes zu viel an Fett schadet der Gesundheit, dennoch gab es noch nie so viele Übergewichtige wie heute. Ja zu viele Kilos schaden der Gesundheit, aber noch viel mehr schadet der jahrelange Kampf gegen die Kilos und dem daraus resultierenden Jo-Jo Effekt. Wer abnehmen möchte, muss zunächst einmal lernen JA zu sich selbst zu sagen, lernen seinen Körper zu lieben und sein Leben von Grund auf harmonisieren!
Allzu oft hört oder liest man im Zusammenhang mit Bewegung man sollte den inneren Schweinehund überwinden. Wenn aber der Kopf nicht will, zieht der Körper nicht mit. Wenn ich 5-mal pro Woche laufe, um den inneren Schweinehund zu besiegen, sollte ich es lieber bleiben lassen!
Ich laufe regelmäßig, weil es meiner Seele und meinem Körper gut tut. Mich interessieren beim Laufen weder Runners High noch verbrauchte Kalorien. Vielmehr genieße ich das wechselnde Naturschauspiel, die Faszination der Pflanzenwelt und die Kraft der Natur, die meinen Körper Urlaub spüren lässt. Wenn der Kopf will, zieht der Körper mit, dann ist Bewegung wichtig und richtig!
Zuviel Gesundheit macht krank, Gesundheitsfanatiker unterliegen einem permanenten, krankmachenden, fast schon zwanghaft neurotischen Stress. Da halte ich mich lieber an das Prinzip:

Lieber kleine Fehltritte mit Spaß und Wohlbefinden, anstelle von Marathonlaufen mit Enthaltsamkeit und Selbstbezwingung!

Ja ich mag sie die Salutogenese und werde versuchen in Zukunft mehr dieser lebens- und genussbejahenden Lehre in mein Leben zu integrieren. Denn wenn es mir gut geht, geht es auch den anderen gut!

Dienstag, 16. Juni 2015

Mind your own business

Liebes Coaching Tagebuch!

Kenne ich meine Ressourcen, meine Defizite? Ist es in Krisen tatsächlich so einfach aus den eigenen Ressourcen zu schöpfen? Inwieweit stehen uns unsere Defizite im Weg?
Wir Menschen verbringen ohnehin viel zu viel Zeit mit Dingen, die wir nicht können. Deshalb ist es wichtig von Defiziten abzusehen und ressourcenorientiert zu denken und zu arbeiten!

„DIE SUCHE NACH DEM ERFREULICHEN IN MIR VERÄNDERT MEIN LEBEN“

Spontan 2 meiner größten Defizite genannt und dann reframed (Umrahmen, Neurahmen)
  • UNGEDULD
  • INKONSEQUENZ
Ungeduld steht auch für umsetzen, rasch und schnell Entscheidungen treffen können und wollen. So hatte ich das bis dato noch gar nicht betrachtet. Ja das stimmt, ich bin sehr entscheidungsfreudig, kann zupacken, schnell Dinge umsetzen und wenn ich von einer Sache überzeugt bin, setze ich diese auch rasch mit großer Begeisterung um! Eine sehr liebe Kollegin aus der Coaching Szene hat mich auch Umsetzerin genannt. Diesen Begriff mag ich sehr gerne, da er mit einem Wort meine Persönlichkeit beschreibt. Für andere ist das aber mit Sicherheit sehr anstrengend, aber wie habe ich zu Beginn geschrieben: mind your own business! Ist also nicht mein Bier, wenn mein Gegenüber  damit schlecht zurecht kommt ;-) Mein Therapeut hat sogar gesagt ich darf niemals geduldig werden, denn dann verliere ich die enorme Kraft, die in mir steckt. 

Inkonsequenz muss ich näher erklären, denn mir gegenüber bin ich sehr konsequent und diszipliniert. Aber anderen Menschen und meinen Tieren gegenüber bin ich sehr inkonsequent. Ich könnte auch schreiben, dass ich oft vom Ziel nicht so 100% überzeugt bin, in manchen Bereichen der Hundeerziehung den Sinn nicht erkenne und mir die konsequente Umsetzung viel zu mühsam ist. Mein Therapeut hat dafür auch eine schöne Beschreibung gefunden nämlich die Toleranz. Lach!
Ja man kann alles schön reden, aber es steckt schon viel Wahrheit in dieser Umdeutung. Ich habe meinen früheren Mitarbeiterinnen gegenüber oft diese Toleranz entgegengebracht. Häufig werden in Unternehmen Entscheidungen am grünen Tisch getroffen, das Team Vorort wird nicht gehört, eigene Ideen der Mitarbeiterinnen sind leider in vielen Unternehmen weder gefragt noch sehr populär. Für mich zählen gute Argumente, Eigenverantwortung und dann lasse ich mich gerne von getroffenen Entscheidungen abbringen. Nur um in aller Konsequenz eigene Entscheidungen durchzuboxen schadet dem Unternehmen, den MitarbeiterInnen und letztendlich auch mir selbst.
2 Eigenschaften die zunächst als Schwäche definiert wurden haben sich nun zu enormen Stärken entwickelt.
Eine tolerante Umsetzerin zu sein macht Mut auf Veränderung. 

WEG MIT DEN ALTEN GESCHICHTEN! ICH SCHREIBE JETZT NEUE!
www.estutgut.com

Montag, 15. Juni 2015

10 Millionen Euro

Liebes Coaching Tagebuch!

Ich wurde gefragt was ich mit 10 Millionen Euro so tun würde. 10 Millionen Euro! Das ist eine so gigantische Summe, da heißt es gut zu überlegen. Also kurz innehalten und nachdenken. 
In Diskussionen über 3-fach Jackpots beim Lotto habe ich mich immer heraus gehalten. Erstens weil ich prinzipiell nicht Lotto spiele und zweitens weil mich solche Unsummen tatsächlich verunsichern. Aber egal, mir wurde eine fiktive Frage gestellt und es ist mir erlaubt zu fantasieren.
Würde ich eine Weltreise antreten? Nein, weil ich meine Vierbeiner nicht gerne für eine lange Zeit in fremde Obhut geben möchte.
Würde ich mir ein großes Haus bauen? Nein, ich wohne in meinem Traumhaus! Hier bin ich zu Hause, hier fühle ich mich wohl. Ich habe die tollsten Nachbarn der Welt, wohne im Grünen und habe alles was mein Herz begehrt!
Würde ich mich beruflich verändern? Aus heutiger Sicht kann ich das ganz klar verneinen. Ich liebe meinen Beruf, denn er entspricht meiner Berufung. In meinem Verständnis arbeite ich nicht, ich darf tolle Menschen, sehr moderne und fortschrittliche Unternehmen beraten und begleiten. 
Würde ich ein anderes Auto fahren? Noch eine Louis Vuitton Tasche, ein weiteres Paar Tods kaufen? Vielleicht würde ich das, aber wozu? Machen mich diese materiellen Güter zufriedener? Glücklicher?
Ganz ehrlich, ich würde wirklich nicht wissen, was ich mit so viel Geld tun würde. Ein Hinweis, dass ich an alten Lebensgewohnheiten festhalte? Mag sein, Veränderungen bringen Ungewissheit und machen uns auch häufig Angst. Ich zähle nicht zu den Menschen, die alle paar Jahre umziehen, von einem Unternehmen ins nächste wechseln. Nennt mich konservativ oder auch spießig, aber wenn ich mich wo wohl und sicher fühle, sehe ich keinen Sinn mich zu verändern. 
Die nächsten Fragen die sich daraus ergeben. Wo sehe ich mich in 2 Jahren? Was habe ich an? Wer ist bei mir?
Ich sehe mich in 2 Jahren in unserem Seminarraum in Deutsch Jahrndorf. Ein umgebauter Kuhstall, der durch seine Rustikalität einen enormen Charme versprüht. Die Wände werden anders aussehen, Funktionalität, Moderne und Gemütlichkeit werden im Vordergrund stehen. Ich trage Jeans, Tods oder Boots, eine sportliche Bluse und bei Bedarf eine Softshell Jacke in dunkelblau. Ich liebe blau! An meiner Seite werden tolle Co- TrainerInnen sein, mit deren Hilfe und Input wir noch mehr Menschen erreichen werden. Coaching im tiergestützten Setting ist sehr gefragt und macht unheimlich viel Spaß, sowohl für uns TrainerInnen, als auch für alle TeilnehmerInnen. Ich werde „hart arbeiten“, aber stets mit Begeisterung und einem Lächeln in meinem Gesicht. Und ich werde mich stets weiterentwickeln, von allen TeilnehmerInnen und meinen Tieren lernen. Ich werde meine Ressourcen sinnvoll einsetzen und meine Defizite reframen.
Diese Zukunftsreise ist eine sehr bekannte Coaching Methode und ich habe gemerkt, wie viel Freude mir diese Reise mit 3 einfachen Fragen gemacht hat. Ich werde weiter träumen, visualisieren, sehr konkret, denn ich lebe meinen Traum!
Ich bin meines Glückes Schmied und dazu brauche ich keine 10 Millionen Euro.

Mittwoch, 10. Juni 2015

ICH bin ICH

Liebes Coaching Tagebuch!

In den letzten Wochen beschäftigt mich das Wort Loyalität sehr, wird es doch überall und häufig benutzt. Aber was ist Loyalität? Von wem kann/darf man sich Loyalität erwarten und wie wird diese auch zum Ausdruck gebracht? 

Liest man im Internet so wird der Begriff Loyalität wie folgt definiert: Loyalität bezeichnet (in Abgrenzung zu Treue, Unterwerfung oder Gehorsam) die auf gemeinsamen moralischen Maximen basierende und somit von einem Vernunftinteresse geleitete innere Verbundenheit und deren Ausdruck im Verhalten gegenüber einer Person, Gruppe oder Gemeinschaft…

Gut, soweit die offizielle Definition.

Aber was bedeutet das für mich? Wann bin ich einer Person gegenüber loyal? 
Ich kann das für mich ganz kurz und schmerzlos sagen: wenn ich zu einer Person stehe und mich nicht von Umständen, anderen Leuten oder Druckmitteln dazu verleiten lasse, mich von dieser abzuwenden. Das klingt sehr schön und es wird mir auch sofort (fast) jeder zustimmen, das auch so zu sehen. Aber wie sieht es in der Realität aus? Darf ich mir von anderen Menschen das genauso erwarten nur weil ich das so sehe? Ist eine Erwartungshaltung generell sinnvoll oder führt diese nur zu Enttäuschungen? 
Rational gesehen darf man sich von niemandem Loyalität erwarten. Umstände, Meinungen aber auch Zuneigung (die bei vielen Menschen sicher in Punkto Loyalität eine Rolle spielt) können sich ändern, man kann sich beeinflussen lassen, oder man erkennt, dass die Verbundenheit schlicht und einfach nicht mehr greifbar ist, warum auch immer. Viele Menschen orientieren sich aber auch gerne an denen, aus denen sie den größten Nutzen bzw. Vorteil ziehen. Auch das ist menschlich und sollte akzeptiert werden.

Auf der Gefühlsebene betrachtet finde ich es schön und erwarte mir es auch, dass die Menschen, denen ich loyal gegenüber bin, mir dieses auch zurückgeben. Vielleicht ist das falsch, vielleicht erfahre ich dadurch auch viele Enttäuschungen, aber ich weiß auch eines: es gibt sie da draußen, die Menschen, die bedingungslos zu einem stehen, was auch immer passieren mag. 
Aber und das ist auch wichtig für mich zu erleben und zu begreifen: aus jeder Enttäuschung lernt man, aus jeder kann man noch stärker hervortreten.

Und am Wichtigsten: Ich bin Ich und ich kann mir am Ende des Tages in den Spiegel schauen!

Dienstag, 7. April 2015

Führen heißt zu dienen



Liebes Coaching Tagebuch!
In der letzten Zeit habe ich meine Freunde sehr vernachlässigt. Die Arbeit stand stets im Vordergrund. Wobei ich weiß, dass echte Freundschaften auch Distanz aushalten. Trotzdem möchte ich meine Freundschaften wieder pflegen, auch mal spontan Zeit für ein Treffen haben.
Gesagt, getan und siehe da es haben sich tolle Treffen ergeben.
Ob gemeinsam mit den Hunden den Schneeberg zu erkunden, bei einem Glas Bier über alte Zeiten zu plaudern oder auf meiner Terrasse zu philosophieren, es war wie immer. Ich habe mich geborgen und verstanden gefühlt, ich bin wieder angekommen. Ich kann rückblickend gar nicht verstehen, dass ich meine Freundschaften so schleifen habe lassen. Die Zeit mit Freunden zu verbringen erfüllt mich mit so viel Glück und eine ganz spezielle Freundin hat mich wieder an die Leichtigkeit des Seins erinnert. Diese Leichtigkeit macht mich so ungemein frei. Erschreckend wie gefangen ich in den letzten Jahren war.
„Führen heißt zu dienen“, da war er wieder dieser Satz aus dem Pferdecoaching. Dienen bedeutet harte Arbeit, ist anstrengend, verlangt alles von Dir. Von der Ferne betrachtet klingt Führungskraft so toll. Es klingt nach Erfolg, nach Macht, nach materiellen Gütern. Aber der Einsatz ist hoch, Alpha zu sein bedeutet Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen, die für alle Beteiligten nicht immer angenehm sind. Und es bedeutet eigenen Empfindungen hinten anzustellen. Alles immer im Sinne des Teams, der Familie oder des Unternehmens.
Bin gespannt auf die nächsten Coaching Erlebnisse. Werde ich von den Pferden anders wahrgenommen werden?