Freitag, 21. Dezember 2018

Nicht ohne meine Rituale

Liebes Coaching Tagebuch!

Letzte Woche habe ich mich wieder auf den Weg nach Salzburg gemacht. Den Adventmarkt gemeinsam mit Freundinnen zu besuchen hat schon Tradition. Gemeinsam läuten wir den Winter ein und nehmen uns bewusst einen Tag Auszeit vom Alltag. 
Endlich mal viele Stunden nur für uns, für persönliche Gespräche, für kleine Shopping Freuden. Auf Grund der geografischen Distanz kommt dies leider im hektischen Alltag viel zu kurz. 
Und wir haben uns schon zum nächsten Event im Mai verabredet. Die Vorfreude darauf ist schon jetzt riesengroß!
Rituale geben Sicherheit und helfen in Stresssituationen, sie bedeuten Heimat. 
Sie wirken bei Trauerfeiern, beim Abschied aus dem Kindergarten oder in der Vorbereitung auf Weihnachten.

Morgens muss bei mir alles seinen Gang gehen: Erst die Kaffeemaschine einschalten, die Hunde rauslassen und füttern, den Toast in den Toaster, danach die News am Handy lesen. Wird dieser Ablauf gestört, kommt Stress auf.

Diese Rituale geben Sicherheit, da sie meine Umwelt strukturieren, sie geben mir das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben.

Das gilt schon für die Kleinsten. „Rituale haben etwas Kanalisierendes. Durch sie werden Handlungsabläufe erkennbar“, erklärt der Psychologe Wilfried Griebel vom Staatsinstitut für Frühpädagogik in München.
Eine Gute-Nacht-Geschichte ist ein wichtiger Bestandteil des Abendrituals mit kleinen Kindern, es erfolgt immer nach dem gleichen Schema und erleichtert dem Kind, das zu Bett gehen.

Rituale erleichtern das Zusammenleben

Rituale helfen dabei, starke Gefühle in einen vorhersehbaren Kontext zu bannen. Das Abschiedsfest in der Volksschule bereitet auf den Übergang in die NMS oder Gymnasium vor. Auch wenn die Vorfreude auf den nächsten schulischen Schritt groß ist, sind sie andererseits aber unsicher und traurig, die gewohnte Umgebung und Bezugspersonen der Volkschule verlassen zu müssen.

Und uns Erwachsenen geben Rituale in schwierigen Situationen Halt. Nach dem Tod eines geliebten Menschen kann der gewohnte Ablauf einer Trauerfeierlichkeit dabei hilfreich sein, die Beerdigung unbeschadet zu überstehen. Der anschließende „Leichenschmaus“ (welch furchtbares Wort) hilft den Hinterbliebenen in den ersten schweren Stunden nicht allein zu sein und über den Verstorbenen zu sprechen weckt Erinnerungen und ist hilfreich bei der Trauerbewältigung. 

Rituale verstärken das WIR Gefühl, sie vertreten Handlungen und Emotionen, die sich nur schwer in Worte fassen lassen. Eine Gesellschaft ohne Rituale – das wäre Chaos, so meine feste Überzeugung. 

Doch was genau ist ein Ritual? 

Das Ritual trägt immer ein Alltagskleid, wobei der Übergang von einer festen Gewohnheit zu einem Ritual oft fließend ist. Sie sind Teil der kulturellen Identität und zeichnen sich durch Bedeutung und Werte aus.

Weihnachten hat für viele Familien einen starken ritualen Charakter. Es wird immer um die gleiche Uhrzeit gefeiert, das Weihnachtsmenü ist jedes Jahr gleich, die se eine Weihnachtsgeschichte darf nicht fehlen. Auch hier geht es wieder um die Gemeinschaft, die religiöse Bedeutung muss dabei nicht im Vordergrund stehen.

Kleine Rituale gehören zur Vorfreude auf Weihnachten

Ich freue mich auch heute noch über meinen Adventkalender. Das tägliche Öffnen der Türchen lassen Vorfreude aufkommen und macht den Advent spannender. Auch noch so kleine Rituale sind hilfreich. 
Am 26.12. gehört es zu meiner Tradition mit den Hunden einen Ausflug in die Berge zu machen. Unabhängig vom Wetter wird dies eingeplant, es würde etwas fehlen, ich wäre „unrund“, wenn ich diese Tradition auslassen würde.
Aufgrund unserer Tiere fällt für mich Silvester anders aus. Am Nachmittag werden die Pferde zu deren Sicherheit ausnahmsweise in die Box gebracht, danach wird gemeinsam gegessen und Karten gespielt. Um Mitternacht stehe ich im Stall, tanze Donauwalzer und passe auf meine Vierbeiner auf. Wenn es wieder still wird, darf auch ins Bett gehen.
Das schönste Ritual überhaupt ist mein Neujahrslauf ganz zeitig in der Früh, darauf folgt ein gemütliches Frühstück. 
Voller Energie und „good vibes“ starte ich ins Jahr 2019, ein ausgiebiger Ausritt krönt den Tag.

Ich kann und mag auf Rituale nicht verzichten. Auch wenn sie manchmal lästig erscheinen, sind sie sinnvoll, hilfreich und machen uns und unser Leben aus!


Wir wünschen euch FROHE WEIHNACHTEN, einen guten Rutsch und nur das Beste für 2019.
Passt auf einander auf, geht achtsam mit euren Mitmenschen um, bleibt gesund und genießt eure Rituale
www.estutgut.com