Liebes Coaching Tagebuch!
Jetzt hat es auch bei uns im Osten mal wieder ein bisschen
geschneit und deswegen hat sich ein spontanes Fotoshooting im Schnee ergeben.
Wobei Schnee ein wenig übertrieben ist, denn so schnell es weiß war, so schnell
war es dann doch wieder grau in grau.
Fotografin vor Ort, Pferde auf Hochglanz geputzt, tollen
Hintergrund gefunden. Geben wir dem Shooting einfach einen neuen Rahmen.
Stimmige Fotos entstehen meistens auch ohne Equipment. Ein
noch so schönes Showhalfter, ein unauffälliges Knotenhalfter lenken ab, am
schönsten sind unsere Pferde einfach „nackt“.
Das sollte ja prinzipiell kein Problem sein. Abwechselnd ein
Pferd nach dem anderen vor eine wundervolle Kulisse geparkt und dann Halfter
ab. Jetzt war der Moment, wo alles stimmen musste. Klarer Blick, gespitzte
Ohren, den Hals in seiner vollen Pracht präsentieren…
Gretl macht einen guten
Job, bleibt geduldig stehen und lässt alles eine gewisse Zeit über sich
ergehen.
Aber dann kam der Moment, wo sie keine Lust mehr hatte. Wenn ein Noriker nicht mehr mag, dann geht er einfach. Nicht schnell, nicht panisch, aber zielsicher zur nächsten Wiese.
Fly, meine Prinzessin liebt es im Mittelpunkt zu stehen. Von ihr habe ich auch die meisten Fotos. Nur die Beine wollte sie nicht ins eiskalte Wasser stellen.
Aber dann kam der Moment, wo sie keine Lust mehr hatte. Wenn ein Noriker nicht mehr mag, dann geht er einfach. Nicht schnell, nicht panisch, aber zielsicher zur nächsten Wiese.
Fly, meine Prinzessin liebt es im Mittelpunkt zu stehen. Von ihr habe ich auch die meisten Fotos. Nur die Beine wollte sie nicht ins eiskalte Wasser stellen.
Nono, der Jüngste, war als letzter an der Reihe. Er war
ungeduldig, wollte spielen und vor allem fressen. Er verstand die
Sinnhaftigkeit des ganzen nicht.
Und warum erzähl ich dir das jetzt? Weil ich in dieser
Ausnahmesituation auf Kommunikation vergessen haben. Ich war angespannt,
genervt, mir war kalt, ….
Die letzten Wochen habe ich intensiv an einem neuen Magazin
gearbeitet. Texte geschrieben, Fotos ausgesucht, am Layout gearbeitet und
gefühlte tausend Mal Korrektur gelesen. Genauigkeit ist sicher nicht meine
Stärke und normalerweise habe ich selbst komplexe Projekte relativ rasch
abgeschlossen. Diesmal war es anders, diesmal auf Punkt und Komma gelesen und
immer aufs Neue Fehler korrigiert, Textstellen hervorgehoben, umformuliert.
Dann das GO für die Druckerei. Auch wenn in der heutigen
Zeit vieles online passiert, ist es dennoch fein ein Magazin in Händen zu
halten, es durchzublättern.
Voller Freude und Stolz meinen Eltern das Magazin online
geschickt, mit der Bitte um ehrliches, konstruktives Feedback. Nur ein paar
Stunden später habe ich dieses von meiner Mama erhalten. „Gefällt mir sehr gut,
leider sind viele Tippfehler, habt ihr es nicht Korrektur gelesen?“
Meine ersten Gedanken dazu kann ich gar nicht wiedergeben,
sind nicht jugendfrei! Link geöffnet, mit meiner Freundin nochmals gelesen,
nahezu jedes zweite Wort im Duden eingegeben. Über die ein oder andere
Schreibweise kann man ja diskutieren, aber meine Mama ist nicht pitzelig, das
kann sie nicht meinen.
Gekränkt und beleidigt ließ ich weitere Tage vergehen.
Am Montag haben wir dann telefoniert. Wir beide wussten, wir
mussten mit unserer Wortwahl vorsichtig sein, zu hoch war die Gefahr eines
Konflikts. Nach und nach kamen wir den tatsächlichen Fehlern näher. Warum auch
immer, hatte meine Mutter eine andere Version, ganze Textblöcke wurden anders
formuliert und dargestellt. Anscheinend hat ein Virusprogramm das PDF
verändert.
Dieses Beispiel und das Fotoshooting haben eine
Gemeinsamkeit: FEHLENDE und FEHLERHAFTE KOMMUNIKATION!
Wie soll Wynono wissen, was zu tun ist, wenn ich es ihm
nonverbal nicht sage bzw. unklar und verwirrend kommuniziere. „Tippfehler“
wurde bewusst gewählt um mich nicht zu verletzten. Sinnentleertes Gefasel hätte
es besser beschrieben. Da hätte ich bestimmt sofort zum Hörer gegriffen. Sicher
auch sehr grantig, aber wir hätten das Problem rasch auflösen können. Für mich
stand „Tippfehler“ für husch- pfusch, Schlamperei, unprofessionell, … viel Raum
für Interpretation. Auf der anderen Seite hat sich meine Mama große Sorgen
gemacht. Sie weiß, wie ich schreibe, kennt meine Schlamperei, ihre
Interpretation: das arme Kind steht so unter Stress, ...
3 schlaflose Nächte haben wir beide verbracht, nur weil wir
es nicht geschafft haben zu kommunizieren. Aber zum Glück gab es dann doch noch
ein Happy End.
Tolle Fotos von all den Pferden, Sabine Tauscher Fotografie www.tauscher.at sei Dank sind entstanden. Das
Magazin halte ich voller Stolz in Händen, die Online Version wurde an KundInnen
verschickt und ich habe bereits enorm positives Echo erhalten.
Die ganze Aufregung umsonst, wobei die Lehre der Geschichte:
Achte auf deine Kommunikation! Man kann nicht nicht
kommunizieren, ob verbal, paraverbal oder nonverbal.
www.estutgut.com
Fotos: Sabine Tauscher