Dienstag, 16. Juni 2015

Mind your own business

Liebes Coaching Tagebuch!

Kenne ich meine Ressourcen, meine Defizite? Ist es in Krisen tatsächlich so einfach aus den eigenen Ressourcen zu schöpfen? Inwieweit stehen uns unsere Defizite im Weg?
Wir Menschen verbringen ohnehin viel zu viel Zeit mit Dingen, die wir nicht können. Deshalb ist es wichtig von Defiziten abzusehen und ressourcenorientiert zu denken und zu arbeiten!

„DIE SUCHE NACH DEM ERFREULICHEN IN MIR VERÄNDERT MEIN LEBEN“

Spontan 2 meiner größten Defizite genannt und dann reframed (Umrahmen, Neurahmen)
  • UNGEDULD
  • INKONSEQUENZ
Ungeduld steht auch für umsetzen, rasch und schnell Entscheidungen treffen können und wollen. So hatte ich das bis dato noch gar nicht betrachtet. Ja das stimmt, ich bin sehr entscheidungsfreudig, kann zupacken, schnell Dinge umsetzen und wenn ich von einer Sache überzeugt bin, setze ich diese auch rasch mit großer Begeisterung um! Eine sehr liebe Kollegin aus der Coaching Szene hat mich auch Umsetzerin genannt. Diesen Begriff mag ich sehr gerne, da er mit einem Wort meine Persönlichkeit beschreibt. Für andere ist das aber mit Sicherheit sehr anstrengend, aber wie habe ich zu Beginn geschrieben: mind your own business! Ist also nicht mein Bier, wenn mein Gegenüber  damit schlecht zurecht kommt ;-) Mein Therapeut hat sogar gesagt ich darf niemals geduldig werden, denn dann verliere ich die enorme Kraft, die in mir steckt. 

Inkonsequenz muss ich näher erklären, denn mir gegenüber bin ich sehr konsequent und diszipliniert. Aber anderen Menschen und meinen Tieren gegenüber bin ich sehr inkonsequent. Ich könnte auch schreiben, dass ich oft vom Ziel nicht so 100% überzeugt bin, in manchen Bereichen der Hundeerziehung den Sinn nicht erkenne und mir die konsequente Umsetzung viel zu mühsam ist. Mein Therapeut hat dafür auch eine schöne Beschreibung gefunden nämlich die Toleranz. Lach!
Ja man kann alles schön reden, aber es steckt schon viel Wahrheit in dieser Umdeutung. Ich habe meinen früheren Mitarbeiterinnen gegenüber oft diese Toleranz entgegengebracht. Häufig werden in Unternehmen Entscheidungen am grünen Tisch getroffen, das Team Vorort wird nicht gehört, eigene Ideen der Mitarbeiterinnen sind leider in vielen Unternehmen weder gefragt noch sehr populär. Für mich zählen gute Argumente, Eigenverantwortung und dann lasse ich mich gerne von getroffenen Entscheidungen abbringen. Nur um in aller Konsequenz eigene Entscheidungen durchzuboxen schadet dem Unternehmen, den MitarbeiterInnen und letztendlich auch mir selbst.
2 Eigenschaften die zunächst als Schwäche definiert wurden haben sich nun zu enormen Stärken entwickelt.
Eine tolerante Umsetzerin zu sein macht Mut auf Veränderung. 

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Montag, 15. Juni 2015

10 Millionen Euro

Liebes Coaching Tagebuch!

Ich wurde gefragt was ich mit 10 Millionen Euro so tun würde. 10 Millionen Euro! Das ist eine so gigantische Summe, da heißt es gut zu überlegen. Also kurz innehalten und nachdenken. 
In Diskussionen über 3-fach Jackpots beim Lotto habe ich mich immer heraus gehalten. Erstens weil ich prinzipiell nicht Lotto spiele und zweitens weil mich solche Unsummen tatsächlich verunsichern. Aber egal, mir wurde eine fiktive Frage gestellt und es ist mir erlaubt zu fantasieren.
Würde ich eine Weltreise antreten? Nein, weil ich meine Vierbeiner nicht gerne für eine lange Zeit in fremde Obhut geben möchte.
Würde ich mir ein großes Haus bauen? Nein, ich wohne in meinem Traumhaus! Hier bin ich zu Hause, hier fühle ich mich wohl. Ich habe die tollsten Nachbarn der Welt, wohne im Grünen und habe alles was mein Herz begehrt!
Würde ich mich beruflich verändern? Aus heutiger Sicht kann ich das ganz klar verneinen. Ich liebe meinen Beruf, denn er entspricht meiner Berufung. In meinem Verständnis arbeite ich nicht, ich darf tolle Menschen, sehr moderne und fortschrittliche Unternehmen beraten und begleiten. 
Würde ich ein anderes Auto fahren? Noch eine Louis Vuitton Tasche, ein weiteres Paar Tods kaufen? Vielleicht würde ich das, aber wozu? Machen mich diese materiellen Güter zufriedener? Glücklicher?
Ganz ehrlich, ich würde wirklich nicht wissen, was ich mit so viel Geld tun würde. Ein Hinweis, dass ich an alten Lebensgewohnheiten festhalte? Mag sein, Veränderungen bringen Ungewissheit und machen uns auch häufig Angst. Ich zähle nicht zu den Menschen, die alle paar Jahre umziehen, von einem Unternehmen ins nächste wechseln. Nennt mich konservativ oder auch spießig, aber wenn ich mich wo wohl und sicher fühle, sehe ich keinen Sinn mich zu verändern. 
Die nächsten Fragen die sich daraus ergeben. Wo sehe ich mich in 2 Jahren? Was habe ich an? Wer ist bei mir?
Ich sehe mich in 2 Jahren in unserem Seminarraum in Deutsch Jahrndorf. Ein umgebauter Kuhstall, der durch seine Rustikalität einen enormen Charme versprüht. Die Wände werden anders aussehen, Funktionalität, Moderne und Gemütlichkeit werden im Vordergrund stehen. Ich trage Jeans, Tods oder Boots, eine sportliche Bluse und bei Bedarf eine Softshell Jacke in dunkelblau. Ich liebe blau! An meiner Seite werden tolle Co- TrainerInnen sein, mit deren Hilfe und Input wir noch mehr Menschen erreichen werden. Coaching im tiergestützten Setting ist sehr gefragt und macht unheimlich viel Spaß, sowohl für uns TrainerInnen, als auch für alle TeilnehmerInnen. Ich werde „hart arbeiten“, aber stets mit Begeisterung und einem Lächeln in meinem Gesicht. Und ich werde mich stets weiterentwickeln, von allen TeilnehmerInnen und meinen Tieren lernen. Ich werde meine Ressourcen sinnvoll einsetzen und meine Defizite reframen.
Diese Zukunftsreise ist eine sehr bekannte Coaching Methode und ich habe gemerkt, wie viel Freude mir diese Reise mit 3 einfachen Fragen gemacht hat. Ich werde weiter träumen, visualisieren, sehr konkret, denn ich lebe meinen Traum!
Ich bin meines Glückes Schmied und dazu brauche ich keine 10 Millionen Euro.

Mittwoch, 10. Juni 2015

ICH bin ICH

Liebes Coaching Tagebuch!

In den letzten Wochen beschäftigt mich das Wort Loyalität sehr, wird es doch überall und häufig benutzt. Aber was ist Loyalität? Von wem kann/darf man sich Loyalität erwarten und wie wird diese auch zum Ausdruck gebracht? 

Liest man im Internet so wird der Begriff Loyalität wie folgt definiert: Loyalität bezeichnet (in Abgrenzung zu Treue, Unterwerfung oder Gehorsam) die auf gemeinsamen moralischen Maximen basierende und somit von einem Vernunftinteresse geleitete innere Verbundenheit und deren Ausdruck im Verhalten gegenüber einer Person, Gruppe oder Gemeinschaft…

Gut, soweit die offizielle Definition.

Aber was bedeutet das für mich? Wann bin ich einer Person gegenüber loyal? 
Ich kann das für mich ganz kurz und schmerzlos sagen: wenn ich zu einer Person stehe und mich nicht von Umständen, anderen Leuten oder Druckmitteln dazu verleiten lasse, mich von dieser abzuwenden. Das klingt sehr schön und es wird mir auch sofort (fast) jeder zustimmen, das auch so zu sehen. Aber wie sieht es in der Realität aus? Darf ich mir von anderen Menschen das genauso erwarten nur weil ich das so sehe? Ist eine Erwartungshaltung generell sinnvoll oder führt diese nur zu Enttäuschungen? 
Rational gesehen darf man sich von niemandem Loyalität erwarten. Umstände, Meinungen aber auch Zuneigung (die bei vielen Menschen sicher in Punkto Loyalität eine Rolle spielt) können sich ändern, man kann sich beeinflussen lassen, oder man erkennt, dass die Verbundenheit schlicht und einfach nicht mehr greifbar ist, warum auch immer. Viele Menschen orientieren sich aber auch gerne an denen, aus denen sie den größten Nutzen bzw. Vorteil ziehen. Auch das ist menschlich und sollte akzeptiert werden.

Auf der Gefühlsebene betrachtet finde ich es schön und erwarte mir es auch, dass die Menschen, denen ich loyal gegenüber bin, mir dieses auch zurückgeben. Vielleicht ist das falsch, vielleicht erfahre ich dadurch auch viele Enttäuschungen, aber ich weiß auch eines: es gibt sie da draußen, die Menschen, die bedingungslos zu einem stehen, was auch immer passieren mag. 
Aber und das ist auch wichtig für mich zu erleben und zu begreifen: aus jeder Enttäuschung lernt man, aus jeder kann man noch stärker hervortreten.

Und am Wichtigsten: Ich bin Ich und ich kann mir am Ende des Tages in den Spiegel schauen!